LED-Streifen nicht weit genug dimmbar

  • Hallo zusammen,


    ich brauche Eure Hilfe, in der Hoffnung, dass hier schon mal jemand so eine ähnliche Problemstellung hatte.


    Ich habe eine Terrassenüberdachung mit LED-Streifen in den Sparren. Betrieben werden diese mit einem Mean Well PWM-60-24, der mittels eines somfy Lighting Receivers (Variation io) gesteuert wird. Der somfy schaltet das Netzteil ein bzw. aus und regelt auch die Helligkeit mittels Steuerspannung. Das eigentliche Problem ist, dass ich die LEDs für meinen Geschmack nicht weit genug herunterdimmen kann, wenn man spätabends gemütlich, aber nicht komplett im Dunkeln sitzen will.


    Meine erste Idee war, schwächere LEDs zu verwenden, allerdings habe ich bisher nichts passendes gefunden (24V, 8mm breit, warmweiß und weniger als 420 Lumen pro Meter). Natürlich könnte ich die Streifen kürzen, aber eigentlich bin ich mit der Ausleuchtung bzw. Helligkeitsverteilung zufrieden und möchte daran ungern etwas ändern.

    Die zweite Idee war, die Streifen bei Bedarf teilweise abzuschalten. Aber zum einen habe ich dann wieder das Thema mit der unregelmäßigeren Ausleuchtung und zum anderen habe ich bisher kein fernsteuerbares (vorzugsweise somfy oder homematic) Relais gefunden, das 1. im Außenbereich installiert werden kann, 2. klein genug ist, um neben Netzteil und somfy zusätzlich montiert werden zu können, und 3. genug Schaltlast verträgt.

    Beim erneuten Betrachten der Datenblätter des somfy und des Netzteils kam dann die dritte Idee. Der somfy liefert offenbar eine Steuerspannung zwischen 1V und 10V, während das Netzteil die Helligkeit zwischen 1V und 0,6V wohl noch mal deutlich reduziert (von 10% auf 0.15%?). Siehe dazu die Spezifikation von Mean Well: https://www.meanwell-web.com/c…MW/PWM-60/PWM-60-spec.pdf (Seite 3).


    Jetzt (endlich ;)) zu meinen konkreten Fragen: Hat jemand Erfahrung mit diesem Netzteil und Steuerspannungen unter 1V und kann bestätigen, dass das der richtige Weg wäre? Falls ja, brauche ich elektrotechnische Hilfe bei der Reduktion der Steuerspannung. Dass ich damit auch die maximale Helligkeit reduziere, ist mir bewusst und völlig unproblematisch. Aber was ich hier davorschalten muss, worauf es bei der Auswahl der Bauteile ankommt, evtl. z.B. wegen den Temperaturschwankungen (Sommer/Winter, Erwärmung im Betrieb, etc.), dafür reichen meine Kenntnisse nicht ganz aus.


    Falls jemand noch eine ganz andere Idee hat, bin ich dafür natürlich auch offen.


    Vielen Dank und viele Grüße,

    Christian


    P.S.: Den älteren Thread zu einem sehr ähnlichen Thema ("LED Streifen trotz Dimmer zu hell") habe ich gesehen, aber der hilft mir leider nicht weiter.

  • Viele regelbare LED Netzteile regeln nur bis 10% runter. Da die Helligkeitswahrnehmung logaritmisch und nicht linear ist, wirkt das recht viel.

    Kannst du bei dem verwendeteten Netzteil die Ausgangsspannung runterregeln, das keine 24, sondern nur noch 23 oder 22,5V rauskommen? Dann ändert sich sowohl maximale als auch minimale Helligkeit. Wenn du schon in Betracht gezogen hast, schwächere Streifen zu nehmen, ist das also durchaus eine Option.

    Sollte das Netzteil diese Möglichkeit nicht bieten, dann kannst du auch ein oder mehrere Siliziumdioden in Durchlassrichtung in Reihe schalten und so Spannung "vernichten". Die 1N4001 bis 4007 vertragen 1 Ampere. Sollte der Speisestrom größer sein, dann suche ich dir auch welche für 3 oder 5 Ampere raus. Pro Diode kannst du mit ca 0,6V Spannungsabfall rechnen. Du brauchst also 2-3 Dioden. Die Dinger sind aber Pfennigware, so das du zum Testen durchaus ein paar mehr davon bestellen kannst.

  • Ich habe gesehen, dass die meisten Netzteile nur bis 10% runter gehen. Bei meinem steht das halt explizit so drin: Bild

    Weißt Du aus Erfahrung, dass das nicht geht?

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sollen die Dioden auf die Sekundärseite des Netzteils, vor die erste Verzweigung zu den LED-Streifen, richtig? Da das Netzteil max. 60W liefert und mit 24V arbeitet, können größere Ströme als 1A auftreten, daher brauche ich dann wohl Dioden, die 3A vertragen? Und vermutlich muss ich dann auch noch aufpassen, dass die Gesamtleistung die 60W des Netzteils nicht übersteigt, oder? Denn mit den Dioden baue ich mir zusätzliche Verbraucher ein, richtig?

  • clubberg hat das schon richtig erkannt: es gibt im analog-Bereich zwei Normen, 0-10 V und 1-10 V.


    Sein Netzteil kann lt. Datenblatt sogar bis 0,15% runter dimmen...


    es gäbe jetzt natürlich (für den ungeübten Bastler aufwändige) Schaltungen, die 1-10 V in 0-10 V übersetzen. Der einfachere Weg wäre eine Diode in die *Steuerleitung* - dann kommt am Eingang des Dimmers minimal 0,4 V an, damit ist er bei 0% vom Steuergerät sicher aus, und lässt sich ganz runter dimmen.


    Dafür geht‘s halt nicht mehr ganz rauf, nur noch bis 9,4 Volt, aber der Unterschied zwischen 95% und 100% ist kaum wahrnehmbar (Erklärung steht ja schon oben).


    Ich würde „nach“ der Diode, also parallel zum Steuer-Eingang des Dimmers, noch einen Widerstand schalten (z.B. 1 kOhm), damit da auch ein bisschen Strom durch die Diode fließt, und sicher die 0,6 V dran abfallen...

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  • Vielen Dank schon mal für Eure Antworten! Die Lösung mit der Diode (vermutlich dann eine 1N4001?) in der Steuerleitung und dem parallel geschalteten Widerstand werde ich mal testen. Spannend ist dann natürlich die Frage, wie groß die Schrittweite des somfy ist. Wenn die minimale Steuerspannung dank der Diode dann 0,4V beträgt, darf die Schrittweiter beim "hochdimmen" nicht zu groß sein, damit die 0,6V erreicht und nicht übersprungen werden. Vielleicht muss ich einfach mal mit dem Spannungsmesser an die Steuerleitung ran, um das festzustellen. Gäbe es denn noch Alternativen zur Siliziumdiode, die die Spannung um weniger als 0,6V reduzieren?

  • Der einfachere Weg wäre eine Diode in die *Steuerleitung* - dann kommt am Eingang des Dimmers minimal 0,4 V an, damit ist er bei 0% vom Steuergerät sicher aus, und lässt sich ganz runter dimmen.


    Wird nicht funktionieren, da die Dimmschnittstelle des Netzgeräts selbst Stromquelle ist, ein angeschlossenes Steuergerät also Stromsenke sein muß - das aber hindert eine zwischengeschaltete Diode.

  • Wird nicht funktionieren, da die Dimmschnittstelle des Netzgeräts selbst Stromquelle ist, ein angeschlossenes Steuergerät also Stromsenke sein muß - das aber hindert eine zwischengeschaltete Diode.

    Hallo Cossart, da komme ich gerade nicht mit. Wieso ist die Dimmschnittstelle des Netzgerätes selbst eine Stromquelle? Ist es nicht genau andersherum? Das Steuergerät liefert an seinem Ausgang eine Spannung zwischen 1V und 10V (das würde ich jetzt als Stromquelle bezeichnen). Die Dimmschnittstelle des Netzteils ist hier doch dann der Verbraucher, und das Netzteil regelt abhängig von der Steuerspannung die Helligkeit der LEDs.

  • Das Netzteil kann man auch alleine über an die Dimmschnittstelle angeschlossene Widerstände oder ein Potentiometer dimmen, man benötigt keine Hilfsspannung dazu. Das funktioniert deshalb, weil die Dimmschnittstelle selbst Stromquelle mit etwa 100 µA ist.


    Und eben deshalb funktioniert das mit der Diode nicht.

  • Das Netzteil kann man auch alleine über an die Dimmschnittstelle angeschlossene Widerstände oder ein Potentiometer dimmen, man benötigt keine Hilfsspannung dazu. Das funktioniert deshalb, weil die Dimmschnittstelle selbst Stromquelle mit etwa 100 µA ist.


    Und eben deshalb funktioniert das mit der Diode nicht.

    Ok, hättest Du denn einen Vorschlag, wie man die Steuerspannung des somfy stattdessen senken kann?