Conrad Mini LED Taschenlampe

  • Glück Auf,


    endlich komm ich mal dazu, das Tut zu schreiben. Fertig ist die Konstruktion schon seit einer geraumen Weile.


    Also, es geht um den LED Umbau der im Conrad erhältlichen Minitaschenlampen. Die gibt es in den Filialen zumeist für unter 1€ an den Kassen. Beitieben werden die mit einer mitgelieferten Microzelle und haben ein kleines Vakuumglühlämpchen drin, das etwas um die 300mA Strom zieht. Für einen Schlüsselanhänger sind die Lampen gut geeigent aufgrund der Größe.



    Doch mit der Glühbirne ist der Wirkungsgrad nicht unbedingt optimal. LED wäre deutlich besser. Also hab ich mal so eine Lampe umgebaut. Die erste ist schon seit über 3 Jahren im Einsatz und funktioniert immer noch. Aufgrund des geringen Preises von Lampe und benötigten Bauteilen kann man die auch schön als kleine Geschenke verwenden. Zudem ist die Lampenöffnung im Reflektor exakt passend für eine 5mm LED, so daß sich der Umbau geradezu anbietet. Anhand der ausgebauten Glühlampen hab ich anscheinend schon 10 solche Lampen in 3 Jahren umgebaut... :-k :-% Wie doch die Zeit vergeht.


    Naja, genug der Vorrede. Los gehts.


    Dadurch, daß nur maximal 1,5V zur Verfügung stehen, braucht man einen kleinen Aufwärts-Spannungswandler, um die LED betreiben zu können. Wer einen PR4402 und eine passende Induktivität (10µH) zur Verfügung hat, kann das damit erledigen. Aber das ist wohl eher selten der Fall.


    Ich beschreibe hier den Umbau mit einem diskreten Spannungswandler. Der ist meinem 1A Typ stark ähnlich, nur daß er komplett in SMD aufgebaut wird.



    Was braucht man?


    - 1 22-47µH SMD Induktivität (am Besten schön klein)
    - 2 SMD Transistoren - wurstegal welche, haupsache biploar NPN
    - 100pF SMD Konensator 0603
    - 2x10k 0603
    - 1x100R bis 470R 0603 (nicht so wichtig)
    - 1 5mm LED in gewünschter Farbe
    - ca. 20mm Aderstück eines Litzenkabels (Cu Draht 0,1mm)
    - 1ml 5min Epoxidharz


    Die Bastelei ist angesichts der Bauteilgröße ziemlich frickelig, also eine feine Pinzette und eine ruhige Hand braucht man schon, aber mit ein Wenig Übung ist das hinzukriegen.


    Vorgehen:


    - Lampe demontierien, Glühlampe ausbauen
    - Treiber aufbauen:


    - ersten Transistor mit dem Kollektor an ein Pad der Spule anlöten,
    - Basis des Transistors über 100R bis 470R Widerstand mit dem 2. Pad der Spule verbinden. An das Pad kommt die positive Eingangsspannung
    - zweiten Transistor mit Kollektor an Basis des ersten Transi anlöten, Emitter der beiden Transsitoren verbinden. Das wird das Massepotential
    - 10k Widerstand von Basis des ersten Tansistors zur Basis des zweiten Transistors anlöten
    - 10k und 100pF Kondensator in Reihe zwischen Spulenpad mit Kollektor von T1 und Basis von T2 löten
    - LED an Kollektor von T1 mit Anode und Kathode gegen Masse anlöten
    - Batterie an anderes Spulenpad und Masse anlöten (Testweise) und es müßte leuchten. Falls nicht, Verschaltung prüfen. Die Bauteilwerte sind an sich so, daß es in jedem Fall auf Anhieb gehen müßte


    Wenn man sich etwas auskennt, kann man sie Schaltung mit ca. 5mm Cu Draht aufbauen, mehr braucht es nicht. Bei esten Mal wird man das allerdings nicht hinbekommen, da wird es noch etwas größer.


    Der Aufbau muß jeoch so kompakt sein, daß er unter die LED geht, so daß er im Reflektorunterteil verschwindet, wenn man die LED hineinsteckt. An das Pluspad der Spule, an das die Batterie rankommt, wird ein abgezwicktes Bein der LED so angelötet, daß man eine Kontaktfläche erhält, wo früher der kleine Zinnboppel der Glühlampe war. Masse wird über 10mm dünnen Cu Draht an das Blech angelötet, in dem die Glühlampe steckte.


    Das sollte dann so aussehen:



    Nachdem alles funktioniert, die LED mit dem Wandler darunter in den Reflektor bis zum Anschlag hineinstecken und das am Draht hängende Blech genau so postieren, wie es früher mit der Glühlampe lag. Das wird zum Schalten gebraucht. Nochmal testen!!!


    Fotos vom Wandler und Reflektor:



    Wenn es auch dann noch funktioniert, 0,4ml 5min Harz-Härtergemisch anrühren und den Hohlraum vergießen. Was seitlich aus dem Reflektor rausläuft, macht nichts, das Harz ist eher hart, bevor es zu weit fließen kann. Dann nochmal 0,4ml anmischen und das Blech auf der Unterseite mit einem schönen Harzdeckel versehen, aus dem nur noch das an der Spule angelötete Plusbein rausschaut, das die Batteriekontaktstelle bildet.


    Sollte dann so aussehen:



    Und hier noch einmal Fotos von der Lampe in Betrieb. Diesmal hab ich ne warmweiße LED genommen. Ist der Glühlampe nicht unähnlich das Licht, sehr angenehm. Nicht so knallig blau wie das von kaltweißen 5mm Typen.



    Vor allem finde ich den Lichtstrahl der Lampe sehr schön. Mit der 5mm LED ergibt sich mit der kleinen Linse im Reflektorglas und dem Reflektor ein deutlich schärfer fokussierter Strahl, als es nur mit der LED der Fall wäre.


    Fazit: Für das Geld und der Umsetzung des Treibers mit den Bauteilen aus einer alten SMD Platine ein sehr schönes Projekt, das man auch gut als Aufmerksamkeit zum Verschenken nehmen kann. Je nach Gelingen des Treibers laufen die LEDs mit 10-30mA und machen ordentlich Licht. Batterielaufzeit sollte rechnerisch bei 12-15h bei voller Leistung liegen. In Tests hat so eine Lampe auch mal 3 Tage geleuchtet, bis es wirklich völlig finster war.

  • Sehr schöne Beschreibung und gutes Ergebnis.
    Ich bin zwar für etwas was mehr Power hatt aber von so einen kleinen Ding kann man nicht viel erwarten.


    Schn mal darüber nach gedacht das ganze mal mit einer CREE LED zu versuchen, aber da wird sicher das Problem sein 350mA aufzutreiben und mit der Kühlung wird es sicher auch eng werden.


    Finde den Umbau aber trozdem sehr gut.


    Mfg. Denny

  • Kurzschluß, du bist der Gott des Kleingefiesels! :wink:


    wie kann man denn sowas löten?!? - die Kondis und Widerstände sind ja dünner als die Anschlußdrähte der LED! Mikroskop & Roboterarm?!?!


    Respekt! für mich wäre das nichts....


    aber der Schaltplan wäre interessant, wenn man mehr Platz hat, kann man das ja auch mit größeren ("normalen") Bauteilen bauen, oder?

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  • Bin gestern leider nicht mehr zum Schaltplan malen gekommen. Ist aber im Prinzip die gleiche Schaltung wie mein diskreter Powerled Aufwärtswandler, nur ohne Gleichrichter und Stromregelung.


    [Blockierte Grafik: http://img3.pictiger.com/971/14494610_th.jpg]


    Für 5mm LEDs reicht diese Schaltung. Mehr ist eh nicht in den begrenzten Raum reinzubekommen.


    In so eine kleine Lampe eine stärkere LED reinzubauen halte ich für nicht allzu sinnvoll, da man, wie schon angesprochen, Probleme an allen möglichen Stellen bekommen wird. Energieversorgung, Kühlung und das Platzproblem mit dem Treiber. Was vielleicht noch eine Möglichkeit darstellen kann, wären die 0,5W LEDs im 5mm Gehäuse.


    Aber sind wir mal ehrlich, das ist eh nicht die Zielstellung. Für Powerleds würde ich schon ein solideres Metallgehäuse nehmen, in das auch etwas mehr Energie hineinpaßt. Diese Lampe ist doch eher was unauffälliges, was man als Schlüssellampe oder Notlicht im Auto, Rucksack, Koffer etc. nehmen kann, wo es weniger auf Leistung als eher auf Lebensdauer ankommt. Hauptsache es ist Licht da.


    Die Schaltung läßt sich aber genau so auch mit normalen bedrahteten Bauelementen aufbauen. Ein BC337 für T1, BC548 für T2, die passiven Elemente, fertig.


    Kleiner Tip noch zum Feintuning: Wer die Möglichkeit hat, baut für R3 erst einmal ein 47k Poti ein und optimiert den Wert für maximale Helligkeit. Das ist auch der Punkt des besten Wirkungsgrades. Je nach Induktivität ist dieser Widerstand stets etwas anders zu wählen. 10k sind ein Universalwert für den, bei dems einfach nur gehen soll ;)