HowTo: Platinen selbst herstellen

  • Nee Bohren is nicht mit drin.
    <10 Min. ätzen ist natürlich nett, aber wäre mir zu brisant mit der Salzsäure.
    Sooo dringend ists danna uch nicht.
    Laser hab ich eh hier stehen, Ätzplörre in ner ollen Buddel.


    Wobei "echte" Platinen schon toller sind :)

  • ich hab heute mal wieder etwas gebügelt, hab mir extra neues fotopapier gekauft von avery 160g hochglanz fotopapier für injekt drucker.
    mit dem ergebniss bin ich voll zufrieden, bilder gibts hier.
    http://www.pf-crew.de/bender/i…=gall&dir=./alles/platine
    vllt schaffe ich es auch noch morgen die platine zu ätzen.

    Sieht aus wie die Sonnenscheibe von Nebra:


    http://www2.archlsa.de/himmel/…material/scheibe_copy.jpg

  • wenn ich so lese was manche da für Spezialpapier/Folie und Tinte zahlen,

    Die Avery-Zweckform 3491 (Spezialfolie für Druckvorlagenerstellung) kostet 25 cent je A4-Blatt, da brauche ich nicht überlegen, den Druck für teuer Geld außer Haus zu geben ...
    Gibt's zwar nur im 100er Pack, aber kann man sich ja mit jemand rein teilen.
    Danach noch Tonerverdicher rauf und fertich zum Belichten.


    Zum Ätzen mit HCl / H2O2 zitiere ich noch folgende Quelle, damit sich weitere Spekulationen in Grenzen halten: KLICK / User photonic


    "Das entstehende Gas ist Sauerstoff, entsteht durch die Zersetung vom Wasserstoffperoxid. Die Kupferionen in der Lösung katalysieren dessen Zersetzung, vor allem wenn das Ganze an der Reaktionsstelle noch deutlich warm wird weil der Ätzprozess so schnell abläuft.


    Wasserstoff entsteht nur dann wenn das Metall durch die Säure oxidiert wird (durch die enthaltenen H3O+). Das ist beim Kupfer aufgrund seiner Lage in der Spannungsreihe nicht möglich. Daher gibt man Wasserstoffperoxid hinzu, welches das Kupfer oxidiert.


    Bein vernünftiger Mischung entstehen in diesem Ätzprozess keine nennenswerten Gase. Das passiert nur bei zu hohen Konzentrationen. Probier mal 10 % HCl und 3% H2O2 (wieviel du von was ins Wasser geben musst musst du halt an der verfügbaren Konzentrationen deiner Chemikalien berechnen). Das ätzt zwar nicht extrem schnell, aber sauber und stinkt nicht. Zu hohe Konzentrationen können auch dazu fühern dass die Salzsäure oxidiert wird. Dann hast du freies Chlor in der Lösung, das erstens den Photolack zerstört und andererseits auch stinkt und giftig ist."

  • Hamma wieder was gelernt! - Vielen Dank dafür! - Und deswegen nehme ich da auch "relativ viel" Wasser dazu und empfehle es auch so, weil's dann eben nicht so heftig rumgast und schäumt, aber immer noch recht schnell geht....


    Nur noch mal ne Frage: Du hast mir ja damals eben auch diese Mischung (2 Teile Wasser, je 1 Teil HCl und 1 Teil H2O2) empfohlen, hier steht nun was von 10% HCl und 3% H2O2, da ist ja in der gesamt-Lösung gemeint, nehme ich an...?


    Bei jeweils 30%iger Lösung würde das dann einem Verhältnis von ca. 5,7 H20 + 3,3 HCl + 1 H2O2 entsprechen, sehe ich das richtig...? - da geht's dann aber schon arg langsam.... aber OK, steht ja auch so drin: "Das ätzt zwar nicht extrem schnell, aber sauber und stinkt nicht.".


    Muss das mal ausprobieren, v.a. weniger H2O2 zu nehmen - ich hatte in letzter Zeit immer wieder mal das Problem, dass die fertige Platine Risse/Löcher hatte, hatte vermutet, dass evtl. beim Belichten was schief gegangen ist oder ich den Lack zerkratzt hatte, aber da ist dann wohl genau das passiert: "Dann hast du freies Chlor in der Lösung, das erstens den Photolack zerstört und andererseits auch stinkt und giftig ist."


    Wegen der Vorlage: klar, unter dem reinen finanziellen Aspekt ist das mit dem Lith-Film Belichten lassen natürlich nicht so toll - aber der Euro pro Karte ist mir das schon wert bei Vorlagen die ich immer wieder brauche - da wirkt sich das bei den Gesamtkosten für das Projekt so gut wie gar nicht aus, ob die Vorlage nun einen Euro oder 10 Cent kostet...


    ich sage ja auch keinem dass er das so machen soll/muss, ist nur ein Tipp, was es noch für Möglichkeiten gibt.. ;) - und für Einzelstücke oder schnell mal was ausprobieren würde ich natürlich auch nicht in's Reprostudio gehen...


    Letztlich wird die Entscheidung für diese oder jene Methode (wie schon gesagt) hauptsächlich davon abhängen, was man schon für nen Drucker da hat, die wenigsten werden sich extra nen Drucker kaufen zum Platinen ätzen.. ;) - ich hätte das schon gerne auch mal ausprobiert mit dem Toner-Bügeln, aber kauf' mir halt jetzt auch nicht deswegen extra nen Laserdrucker....

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!

  • Ich habe heute noch mal versucht den restlichen Toner von den Platinen abzubekommen. Hab dafür Waschbenzin genommen, weil ich kein Aceton hab.
    Es ging nichts ab, also hab ich noch mal genauer hingeschaut und gesehen, dass die Platinen, die mit NaPS und Eisen 3 Chlorid geätzt wurden angegriffen wurden. Unter der Lupe siehts so aus , als ob das Hartpapier angeschleift wurde. Ätztemp schwankte so zwischen 50 und 70°C (Hab meine Heizplatte noch nicht unter Kontrolle :S )



    Zu den unterbrochenen Leiterbahnen kann ich nur sagen, dass das bei mir zuerst auch so war. Ich hab die Platinen vorher zurechtgesägt und vergessen, den Grat wegzufeilen. Das Bügeleisen liegt dann nicht flach auf der Platine auf und der Toner verläuft ein wenig.

  • Ich bügel aber nicht, also kann auch nix verlaufen ;) - und ich entgrate immer sorgfältig, belichtet wird in einem Vakuumrahmen....


    daher hatte mich das auch so gewundert, konnte mir diese Fehler nicht erklären - an der Vorlage konnte es auch nicht liegen, weil einmal waren die Platinen mit Fehler, einmal ohne (bei der selben Vorlage)...


    bin mir aber mittlerweile sicher, dass da einfach "zu scharf" geätzt war bei diesen Platinen - da hat's auch immer mächtig gestunken... 8o


    Und 50-70° ist m.M. nach einfach zu warm für das Ätzen mit Fe3Cl bzw. NaPs - würde echt nicht über die empfohlenen 45° rausgehen.... ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass bei so hohen Temperaturen der Toner nochmal so richtig in das Kupfer "eingebrannt" wird und deshalb bei Dir so schwer runtergeht.... und dass 70° für das Hartpapier auch nicht gerade gut sind...

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!

  • Nur mal sone doofe Frage, da ich mich auch bald mal mit dem Ätzen von Platinen beschäftigen wollte und hier ja immer über die Temperatur gesprochen wird.
    Könnte man da nicht einfach mit ner kleinen Flächenheizfolie, nem NTC/PTC (ich verwechsel die Dinger immer, ist aber glaub ich eig sogar egal hierfür, kp) nem Mikrocontroller mit ADC und nem FET ein Temperaturgeregeltes Ätzbad bauen? Teilekosten dürften die 10 Euro sicher nicht übersteigen und man muss sich keine Sorgen mehr machen.
    Die Idee kam mir nur grade, da ihr hier immer über die richtige Temperatur redet und es beim Pollin für 4 Stück Geld ne Flächenheizfolie gibt, die mit 130x70 sogar knapp die Maße einer Euro-Platine hat.


    Grüße
    Fightclub

  • Ich habe die Belichtungsvorlage nun dank dem Tipp mit dem Klarlack einigermaßen Lichtdicht bekommen.
    Den Fotolack habe ich noch nicht abgemacht, da ich zurzeit kein Aceton oder Spritus habe. Da ich damit ein wenig "rumgespielt" habe ist der Fotolack an einigen Stellen schon ab. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit einem besseren Drucker und der Avery Folie wirds wahrscheinlich noch besser. Die Avery Folie ist auf jedenfall schonmal bestellt, dennoch ist das Ergebnis relativ gut.
    [Blockierte Grafik: http://daoriginal.da.funpic.de/data/Dcon/Converter/IMG_0577.jpg]

  • Das ist die Avery 3491. Die wurde hier im Thread schonmal angesprochen und auch in anderen Foren empfohlen.


    Falls man viele Platinen ätzen will, dann würde sich auch eine richtige Belichtungsfolie lohnen. Kostet hier nur 2,5€ inkl. Versand
    http://so-pbdl.de/leiterplattenfilme.htm


    Edit: ok anscheinend hat sich der Preis geändert. Vor ein paar Tagen hatte es noch 2,5€ gekostet. Jetzt sinds 4,5€ für eine Europlatine

  • Ich denke mal, die ein paar Beiträge weiter oben von Lötmeister erwähnte "Die Avery-Zweckform 3491 (Spezialfolie für Druckvorlagenerstellung)"....


    Fighter: das sieht doch *richtig* gut aus, nicht nur "relativ" :thumbup:

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!

  • Nur noch mal ne Frage: Du hast mir ja damals eben auch diese Mischung (2 Teile Wasser, je 1 Teil HCl und 1 Teil H2O2) empfohlen, hier steht nun was von 10% HCl und 3% H2O2, da ist ja in der gesamt-Lösung gemeint, nehme ich an...?

    Ja, genau.
    Mein "altes Rezept" lautete ja glaub ich sogar 1:1:1 auf jeweils 30%ige Ware bezogen.
    Ich muss auch mal mit der neuen Rezeptur arbeiten, vielleicht reduziert sich da die Hornhaut auf den Bronchien etwas ... 8)


    Zitat

    Bei jeweils 30%iger Lösung würde das dann einem Verhältnis von ca. 5,7 H20 + 3,3 HCl + 1 H2O2 entsprechen, sehe ich das richtig...?

    Hmmh.


    Aber damit kann ja nur belichtet werden und nicht gebügelt oder?

    Wo ich was dazu schreibe, da wird generell nur belichtet und nicht gebügelt ... 8o


    Das es immer wieder einige gibt, die die Technologie noch nicht kennen, hier zum 100. Mal der Link zu einer recht guten Anleitung zur Platinenbelichtung: KLICK

  • Hmmh.

    Naja, ich habe da einfach mal auf nen Liter gerechnet - da müssen dann 30 ml reines H2O2 (= 3%) und 100 ml reine HCl (= 10%) drin sein... da ich 30%ige Lösungen benutze, "bringt" das H2O2 schon mal 70 ml Wasser "mit", das Wasser von der 30%igen-HCl-Lösung macht noch mal 233 ml, also muss ich noch 567 ml Wasser zugeben um auf den Liter zu kommen...


    Sind dann also insgesamt 567 ml H2O + 333 ml (30%ige) HCl + 100 ml (30%iges) H202 oder eben 5,67 : 3,33 : 1


    Nur mal so als Erklärung meiner Rechnung, falls jemand mal andere Verhältnisse ausrechnen will... ;)


    Die Platinen mit den Rissen/Löchern waren sogar eher mit 1:1:1 gemacht, weil da hat's mir pressiert... 8o - da hat's auch ordentlich geschäumt und geblubbert... bei meinem letzten Post hatte ich nen Denkfehler (von wegen das wäre so arg viel Wasser): 5,67 : 3,33 ist ja eigentlich im Verhältnis sogar noch weniger Wasser als ich benutze, kommt ja auf 1,7 : 1 raus, ich habe 2 : 1 - wahrscheinlich war's bei mir einfach wirklich zu viel H2O2.... also werde ich mal 4 : 2 : 1 probieren, das kann man sich dann auch gut merken... ;)

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!

  • So, 4:2:1 ist ausprobiert und hat überzeugt - kein Schäumen/Blubbern, keine wahrnehmbare Gasbelästigung, keine Risse/Löcher mehr :thumbup:


    Geht auch immer noch schnell genug, ca. 3-4 Min. für ne Eurokarte... und schönes Ergebnis:



    Diese dünnen Trennlinien sind 0,1 mm, auch die stehen noch wie ne Eins (die dunkleren Stellen sind Reste von Fotolack, muss ich noch mal drüberputzen) - bei der schärferen Ätze waren die schon etwas arg angefressen....


    Übrigens habe ich ne lustige Methode für das Ätzen von kleinen Platinen mit Fe3Cl gelesen:


    1. EIn Gurkenglas o.ä. nehmen, wo die Platine reinpasst - wichtig: gut schliessender Deckel!
    2. Fe3Cl aus dem Vorratsbehälter da rein, ca. 1/3 bis halb auffüllen
    3. Dann in die Mikrowelle (natürlich ohne Platine und Deckel), warm machen (ausprobieren, wie lange nötig)
    4. Die Platine da rein, zuschrauben und kräftig schütteln
    5. Dann sollte die nach ebenfalls ca. 3-4 Minuten mit sehr gutem Ergebnis geätzt sein...


    Quasi was wie ne Low-Budget-Sprühätzanlage... 8o

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!