HowTo: Platinen selbst herstellen

  • Das sieht ja richtig gut aus. Ich hab gestern in der Apotheke eingekauft. Eigentlich wollte ich 2:1:1 mischen, aber ich werde mich den neuen Erfahrungen gern anpassen. Mein größtes Problem ist immer noch das Entwickeln vom Positiv-Lack. Ich habe so eine kleine UV-Röhre (etwa 8 Watt) und einen Abstand von knapp 10cm. Die Belichtungszeit hab ich immer grob geschätzt, so zwischen 10 und 20 min. Dazu kommt noch, dass man sicher den Entwickler im richtigen verhältnis mischen muss. Wenn ich da warmes Wasser nehme komm ich oft nicht so schnell hinterher, die Platine wieder heraus zu nehmen. Gibt es dafür auch eine Faust-Formel?


    Danke.
    Nino


    P.S.: habe heute Alu-Platinen mit Positiv-Beschichtung bekommen, Ideal für die CAT4101-Platine; da will ich nicht daneben liegen ...

  • Entwickler: ich setze den immer mit kaltem Wasser an, entgegen aller Behauptungen hält sich der auch gut in einer gut verschlossenen Flasche, also meistens wird der bei mir bei Zimmertemperatur benutzt...


    Dosierung: am Besten mal so ein Päckchen für 1 Liter kaufen, und das dann halt in einem Liter Wasser auflösen 8o - davor am besten noch in nen Messlöffel schütten, dann weiß man die Menge, wenn man das nächste Mal ne große Dose nimmt... ;)


    *Eine* 8 Watt UV-Röhre ist definitiv zu wenig für ein gutes Ergebnis! - Das kann nicht gleichmäßig werden!


    Früher habe ich so ne Nitraphot-Lampe benutzt, Abstand ca. 50 cm, Belichtung ca. 5-6 Min..


    Jetzt habe ich sowas:



    Mit Vakuumrahmen, super für zweiseitige Belichtungen, insg. 12 Röhren á 30 Watt, Timer steht auf 200 Sekunden...


    Tommy: kompliziert ist es nicht, Entwickler kostet so gut wie gar nix, Nitraphotlampe ca. 7 Euro, Basismaterial *etwas* mehr als ohne Fotolack...


    Aber Toner-Bügeln ist ja auch OK, mit Übung kann man da wirklich gute Ergebnisse erzielen, wie man im Netz so sieht...


    EDIT: das *Ergebnis* wird mit Nitraphotlampe genauso gut, nur der Belichterkasten ist halt wesentlich komfortabler... ;)

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  • Dosierung: am Besten mal so ein Päckchen für 1 Liter kaufen, und das dann halt in einem Liter Wasser auflösen 8o - davor am besten noch in nen Messlöffel schütten, dann weiß man die Menge, wenn man das nächste Mal ne große Dose nimmt... ;)


    *Eine* 8 Watt UV-Röhre ist definitiv zu wenig für ein gutes Ergebnis! - Das kann nicht gleichmäßig werden!


    Früher habe ich so ne Nitraphot-Lampe benutzt, Abstand ca. 50 cm, Belichtung ca. 5-6 Min..

    Ja, ich hab gleich eine Dose gekauft, war ingesamt halt günstiger, Aber ich sollte mir die Dosierung wirklich mal aufschreiben. Aber dass die 8 Watt zu wenig sind, kann ich eigentlich nicht sagen. Ich hatte eher das Gefühl, dass ich z.T. zu lange belichtet habe und der Lack beim Entwickeln fast vollständig abgelöst wurde. Kann aber auch an einer zu hohen Dosis Entwickler gelegen haben. Auf jeden Fall hat man ein Ergebnis nach dem Entwickeln.


    So eine Nitraphot-Lampe hatte ich auch mal, war aber irgendwann kaputt und ich hab bei Conrad keine bekommen. Deshalb hab ich die Röhre genommen. Aber das ist eine gute Idee.


    Was passiert eigentlich mit dem Alu-Basismaterial, wenn ich das in die Ätz-Lösung lege. Reagiert das auch? Darüber hab ich bisher nicht nachgedacht und Chemie ist schon lange her ...

  • Ich habe schon erste Versuche mit Toner angestellt und hat ganz gut geklappt. Toner kann man aber nur für grobe Strukturen verwenden also habe ich mir Material zum belichten besorgt, Basismaterial, Entwickler, ... Die ersten Versuche haben nicht ganz so hingehauen wie ich mir das erhofft habe. Frage ist jetzt, ist es überhaupt möglich mit Klarsichtfolie (Zweckform) und Laserdrucker Platinen für TQFP und TSSOP herzustellen. Wenn das der Fall ist besorge ich mir was anständiges zum belichten und richtige Folien mitsamt Tonerverdichter. Wenn nicht lasse ich es sein und lasse mir die Platinen fertigen. Vielleicht mache ich mir den ganzen Aufwand um am Ende herauszufinden, dass es doch nicht geht.


    Vielen Dank

  • Hallo googy,
    ich weiss jetzt nicht ob man die Besagte SMD-Struktur mit dem Tonerverfahren hinbekommt aber mit der herkömmlichen Methode sprich Belichten,Entwickeln und Ätzen funktioniert das schon.
    Vorrausgesetzt man Arbeitet gewissenhaft und sorgfältig,ich stelle meine Platinen allesamt selbst her und muß sagen es wird von mal zu mal besser.
    Da die Anschaffungskosten nicht ohne sind sollte man sich das aber gut Überlegen für ein oder zwei Platinen würde ich diesen Aufwand nicht machen,aber wenn Du vorhast öfter Platinen für diverse Projekte herzustellen lohnt es sich schon.
    Außerdem ist es ein super Gefühl wenn man ein Projekt vom Layout bis zur funktionierenden Schaltung selbst aufgeaut hat. :)

  • Ich habe schon erste Versuche mit Toner angestellt und hat ganz gut geklappt. Toner kann man aber nur für grobe Strukturen verwenden also habe ich mir Material zum belichten besorgt, Basismaterial, Entwickler, ... Die ersten Versuche haben nicht ganz so hingehauen wie ich mir das erhofft habe. Frage ist jetzt, ist es überhaupt möglich mit Klarsichtfolie (Zweckform) und Laserdrucker Platinen für TQFP und TSSOP herzustellen. Wenn das der Fall ist besorge ich mir was anständiges zum belichten und richtige Folien mitsamt Tonerverdichter. Wenn nicht lasse ich es sein und lasse mir die Platinen fertigen. Vielleicht mache ich mir den ganzen Aufwand um am Ende herauszufinden, dass es doch nicht geht.


    Vielen Dank


    Falls du Folien haben willst, ich hab hier noch über 90 Blatt ^^.
    Biete sie dir für 35cent das Stück an plus Versand :D

  • Der Aufwand ist mir bewust. Ich habe schon vor etwas mehr damit zu machen, da kann ich auch meine fertigen Projekte schöner machen, jetzt sehen die Verdrahtungen ziemlich abenteuerlich aus. Ich betreibe die ganze Löterei als ein Hobby und 200€ und mehr für ein Hobby finde ich nicht zuviel. Man gibt ja für viele sinnlose Sachen noch viel mehr Geld aus, von daher möchte ich es versuchen. Mir fehlt etwas Farbe im Gesicht, ich besorge mir jetzt mal ein Gesichtsbräuner :D . Vier Röhren dürften doch eigentlich reichen, zumal ich sowieso mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Platinen über 100x160 benötigen werde.

  • Hallo, hier meine Ergebnisse:


    So habe gleich zwei Gesichtsbräuner bei eBay sehr günstig abgestaubt.
    [Blockierte Grafik: http://www.imgbox.de/users/googy/thumbnails/pic011_t.gif][Blockierte Grafik: http://www.imgbox.de/users/googy/thumbnails/pic012_t.gif]
    Einen gleich mal zerlegt und paar Belichtungsreihen gestartet. Also folgendes ist dabei rausgekommen.


    Eagle Layout erstellt
    auf einem alten OKI ausgedruckt auf die Folien von Da Original Fighter
    kein Tonerverdichter und einlagig
    3mm Glasplatte drauf


    Reichelt Basismaterial 45-60sec
    Bungard 75-105sec
    muss ich noch ausprobieren sobald ich den Belicher zusammengebaut habe
    insgesamt brauchen Bungard Platinen eine deutlich längere Belichtung und die Ergebnisse sind viel besser (zumindest subjektiv)


    [Blockierte Grafik: http://www.imgbox.de/users/googy/thumbnails/pic010_t.gif]
    links Reichelt (etwas unterätzt, hatte keine Geduld), rechts Bungard (noch etwas unterbelichtet)
    IC in der Mitte ist in TSSOP
    das gefällt mir schon sehr gut und schon beim ersten Test, funktioniert deutlich besser als Halogen (da war noch die Sonne viel besser)

  • Reichelt Basismaterial 45-60sec
    Bungard 75-105sec

    Das "Reichelt-Basismaterial" ist offensichtlich Fabrikat ProMa.
    Hab' mit dem Material auch keine sauberen Ergebnisse erzielen können, deren Fotolack ist total was anderes als der bei Bungard verwendete.
    Mit Bungard-Platinen habe ich keinerlei Probleme, Belichtungszeiten sind reproduzierbar, die Leiterzüge werden sehr sauber ausgeätzt.
    Hab' letzte Woche mit dem ProMa-Vertrieb telefoniert, denen sind Probleme mit der Beschichtung (natürlich) nicht bekannt.
    Als Belichtungszeit geben die aber etwa die Hälfte im Vergleich mit Bungard-Material an, was sich ja mit deinen Werten in etwa decken würde.


    Tonerverdichter macht allerdings die schwarzen Flächen sehr lichtdicht und ich denke, das würde dir noch einen Sprung in der Qualität bringen.



    musste noch Üben.

    Ähhm, was will der Autor damit sagen?

  • Hallo


    Ich kenne auch beide Leiterplatten. Bei den Bungard-Platinen ist halt relativ leicht erkennbar, wann die Platine aus dem Entwickler genommen werden kann, nämlich genau dann, wenn sich keine roten Schlieren mehr ablösen. Bei den ProMa ist das etwas komplizierter, den genauen Zeitpunkt zu erkennen, da muss man ein wenig ein Auge für entwickeln. Da die Ergebnisse mit den Bungardplatinen allerdings durch die leichtere Verarbeitung viel zuverlässigere Ergebnisse liefert, verwende ich diese auch lieber.


    Mit der Zweckformfolie bin ich auch absolut zufrieden und Pitchmaße von 0,3 und kleiner sind durchaus drin.


    Viele Grüße