So meine geschätzten Mitforennutzer,
jetzt ists Zeit für mein eigenes CIC Projekt. Die Artikelserie erscheint so auch auf dem eigenen Blog (siehe Sigantur) und ist, mal abgesehn vom ersten Absatz hier, deckungsgleich.daher bitte nicht wundern, wenn es hin und wieder Anspielungen auf andere Projekte oder Beiträgen von mir gibt, die ihren Weg nicht bis ins Forum gefunden haben.
Dieser erste Teil fasst praktisch die Geschehnisse seit Beginn des Jahres zusammen. Die ersten Versuche mit dem Gehäuse und dem Reflektor wurden bereits im Februar/März gemacht, da war ich jedoch nur kurz auf Heimaturlaub und konnte keine großartigen Dinge stemmen. In den zwei Wochen gab es noch genug anderen Kram zu erledigen.
Nun jedoch zur Auflösung des Teaserrätsels. Das seltsame Alugussgehäuse ist ein altes Motorengehäuse von einem Miele Waschmaschinenmotor. Den starken Rostspuren am Lager nach zu urteilen ist das gute Stück irgendwann mal an einem Wasserschaden zum Opfer gefallen. Das Teil lag wochenlang gut sichtbar in einem Bauschuttcontainer auf meinem Heimweg und lächelte mich freundlich an. Irgendwann konnte ich dann nicht mehr widerstehen und hab das Motörchen mal gerettet, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben was ich denn damit mal machen soll/will.
Zu dem Gehäuse gehört natürlich auch noch ein Stator, der Rotor ist irgendwo im Lager verschütt gegangen.
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In alle Einzelteile zerpflückt lag der Motor so bestimmt 1-2 Jahre in meinem Fundus seltsamer Dinge, bis sich langsam eine Idee herausbildete, was man denn mit so einem Ding anstellen könnte. Auch wenn ich unzwischen für jeden Quadratmeter Wohnfläche meines Zimmers (is ja nich groß ein eigenes Lämpchen habe, (statistisch gesehen) kann eine mehr ja nicht schaden.
Damit war die grobe Fahrtrichtung vorgegeben, als Lichtquelle kam natürlich nichts anderes als LEDs in Frage. Zu meiner großen Freude passen die bekannten 700mA Konstantstromquellen für 230V fast perfekt in das Gehäuse.
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Das Orginalbild musste leider etwas mit Photoshop verunstaltet werden. Ohne Bearbeitung wäre zumindest der spätere Verwendungszweck sehr schnell durch den Kennerblick entlarvt worden.
[Blockierte Grafik: http://botchjob.wordpress.com/…2009/10/wamala1_case1.jpg]
Das Konzept hinter dem ganzen ist eigentlich sehr einfach und es gibt daher auch keine Zeichnungen oder Renderbilder, die einen Eindruck davon vermitteln könnten wie es am Ende mal aussehen soll. Der Stator befand sich ursprünglich eingeklemmt zwischen den beiden Gehäusehälften und wurde mit drei langen Schrauben verspannt. Im Prinzip sollte es bei dieser Anordnung bleiben. Der Stator flog natürlich raus, an seine Stelle sollten die wie auch immr angeordneten LEDs treten, bzw. eine Streu oder Reflektionsfläche. Auf jeden Fall musste der Stator raus, schweres Mistteil, altes!
In der Planungsphase war noch nicht so recht klar ob sich die Hülle eher für eine Steh-, Tisch- oder Deckenlampe eignen würde. An dem großen "Ohr" hätte man sie auch auch gut waagerecht irgendwo festsschrauben können. Zusammengestaucht wie auf dem Bild oben, hätte ich sie mir auch unter Umständen an der Decke vorstellen können. Letztendlich ist es dann doch eine Tischlampe geworden. Die 3 kleinen Füßchen mit denen der Motor vermutlich einmal am Gehäuse befestigt war, eigneten sich ideal als Standfüsse. In der Beziehung gab es eigentlich nicht viel mehr zu tun. Die Idee einen kompletten Arm für die Lampe zu entwerfen und zu bauen hat mich zusätzlich abgeschreckt. Für eine Deckenlampe war mir das Ding dann auch irgendwie zu klein. An der Decke ist Platz, da darf es (muss es eigentlich sogar) etwas ausladender sein. Viel größer als ein Feuermelder wäre es ja garnet geworden. In der Tischvariante konnten auch die Alu-Gussteile die von mir angedachte zentrale Rolle behalten.
Da nun das grobe Konzept stand, kam die Frage nach der Positionierung der Lichtquellen auf. Auf der Unterschale hätten die LEDs vermutlich zu stark geblendet, blieb nur die obere Hälfte der Konstruktion. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erreichen wurde schon von Anfang an eine Kombination aus Streuscheibe und Reflektor ins Auge gefasst.
Im ersten Schritt sollte daher ein Reflektor gefertigt werden. Alu bietet sich da natürlich als Material an und die Streuscheibe sollte später einfach über diesen tiefgezogen werden. Die einfachste Methode eine Stück Blech in eine 3 dimensionale Form zu bringen erschien mir das schon mehrfach angewandte Treiben.
Gesagt getan ....
Schritt 1: Anreißen...
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Schritt 2: Ausschneiden und passend feilen
[Blockierte Grafik: http://botchjob.wordpress.com/…10/wamala1_blechrund1.jpg]
Das Aluminium unbekannter Legierung hat eine dicke von 1,5mm. So viel Material ist meiner Meinung nach nötig, um später eine gleichmäßige und glatte Oberfläche herausschleifen zu können.
Schritt 3: Klopfen
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Wie bitter nötig die Schleiferei werden könnte kan man hier schon sehr gut ablesen. Die Form sollte in etwa der eines perfekten Vulkankegels entsprechen. Es führte für mich daher kein weg daran vorbei das blech auf der späteren Außenseite zu berabeiten. Das ganze stellte sich jedoch als erschreckend schwierig heraus. Da sich der Kegel (wie es nunmal so in seiner Art liegt) nach oben verjüngt muss Material auch wieder gestaucht werden, was deutlich schwieriger ist als treiben. Der geringe Durchmesser tat sein übriges ...
Schritt 4: Noch mehr klopfen
[Blockierte Grafik: http://botchjob.wordpress.com/…009/10/wamala1_final1.jpg]
Nach einigen Stunden entnervender Klopperei ließ sich dem Blech dann doch noch eine halbwegs adäquate form entlocken. Auf dem Reflektor lassen sich schon ein paar Hiebe der Feile erkennen. Die Oberfläche zu glätten sollte noch einmal soviel Zeit kosten, wie das Herausarbeiten der endgültigen Form.
Schritt 5: Feilen und schleifen
[Blockierte Grafik: http://botchjob.wordpress.com/…09/10/wamala1_finish1.jpg]
Ein paar kleine Macken sind geblieben, aber es war trotzdem geplant den Reflektor nur noch etwas sauberer zu schleifen und dann so zu verwenden.
[Blockierte Grafik: http://botchjob.wordpress.com/…10/wamala1_reflektor1.jpg]
Mit diesem Bild möchte ich mich ersteinmal verabschieden und hoffe, dass das grobe Konzept der Lampe in den Köpfen der Mitleser an Kontur gewinnt.
mfg
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Ledtechnik (1)