Hi wastl,
KNX ist ein erprobtes und langzeitunterstütztes System, aber je nach Konfiguration auch sehr teuer. Bei meinem letzen Arbeitgeber wurden damit aber zum Schluss standardmäßig Rolladen- und Jalousiesteuerungen umgesetzt, da im Vergleich zu Somfy und Warema kaum teurer, dafür aber erweiterbar und aus Erfahrung einfacher in der Installation. Hier steht und fällt es mit dem Berater für die Elektroinstallation, sowie euren Ansprüchen. Wenn viel geschaltet, flexibel umgesetzt werden soll, dann ist KNX unter Umständen auch günstiger (und optisch ansprechender) als konventionelle Verdrahtung und zwei 5er Batterien an Schaltern und Tastern plus Raumthermostat. Der MDT Glastaster II zum Beispiel kann bis zu 12 Funktionen leisten, mit integriertem Raumthermostat. Kommen noch Rückmeldungen oder automatische Lichteinstellungen dazu (z.b. irgendwo brennt noch Licht / Helligkeit auf eingestelltem Niveau regeln) dann ist KNX endgültig the way to go. Dazu muss man aber auch wissen, dass das System ursprünglich nicht für einfache Wohnbauten, sondern für große Gewerbekomplexe und Zweckbauten geschaffen wurde. Es gibt einige Alternativen, da bist du aber oft an einen Hersteller gebunden. Oder eben die heute gängige Bastellösung mittels Zigbee/Bluetooth/Matter und wie sie alle heißen. Darüber kann man stunden über die Vor- und Nachteile debattieren.
Hinsichtlich Einbaudosen rate ich persönlich heute eher dazu, eine viertel bis halbe Steinreihe höher zu beantragen und eine abgehangene Decke zu installieren. Der günstigste Generalunternehmer bei uns in der Region nimmt mittlerweile 75€ pro Beton-Lampentopf - da ist Leerrohr, Elektroniker Arbeitszeit und LED Spot aber noch nicht mit dabei. Bei Trockenbau ist es deutlich einfacher die Spots nach Wunsch (auch nachträglich) zu setzen, ebenso LED Leisten in Schattenfugen und ähnliches. Kann sich lohnen, kann auch teurer sein, muss man ausrechnen und abwägen.
Was Turnable White und RGB angeht, kann ich Kanwas nur zustimmen. Anfangs eine nette Spielerreih, an der man aber schnell die Lust verliert. RGB steht meist auf weiß, Turnable White meistens in warmen Weißtönen. Ich kenne nur ein Bürogebäude, wo das aktiv genutzt wird über eine Astrouhr, die über den Tag verteilt von 3000 k auf 6500 k zurück auf 2700 k regelt. Das sind aber auch Büros, die 12 Stunden am Tag besetzt sind. Bei vielen anderen Kunden hat sich der Invest aus meiner Sicht nicht gelohnt. Und auch aus eigener Erfahrung am Schreibtisch: Zuerst RGB, dann gegen Turnable White getauscht, steht seit Umbau auf Warmweiß. Die wichtigste Funktion ist die Dimmfunktion die ich aktiv und gern nutze.
Bezüglich der Szenen ist ein vernünftiger Lichtplaner, der die Gegebenheit vor Ort kennt, sicher ein guter Ansprechpartner. Farbliche Akzente in Bad, Wohnzimmer oder Flur können sehr gut wirken, RGB verleitet dabei aber oft zum Kitsch. Indirekte Farbakzente in Badmöbeln habe ich hier und da schon gesehen, das war aber auch auf Fliesenbild und Möbel abgestimmt - und sehr teuer.
Bezüglich CRI ist das meiste, das du bekommst, CRI >80 - vor allem bei LED Bändern. CRI >90 Bänder habe ich schon gesehen und verbaut, sind aber erheblich teurer und zumindest für mein Befinden sah man keinen Unterschied zu den Standardbändern. Kommt aber auch extrem auf den LED-Typ und Hersteller an.