Guten Morgen,
die Tonertransfermethode hab ich auch schon ausprobiert.
Hat erstaunlich gut geklappt. Wichtig ist dabei allerdings, dass man einen Laserdrucker hat, dessen Toner da richtig mitspielt.
Weiterhin ist wichtig, dass man beim Transfer auch zuverlässig die nötige Temperatur erreicht.
Der dritte wichtige Punkt ist, dass man die Platine anschließend lange genug "einweicht" damit sich das Papier leicht und vollständig entfernen lässt, ohne die Tonerschicht zu beschädigen. Es ist also auch hier ein gewisses Maß an Übung/Erfahrung nötig.
Dennoch gefällt mir das irgendwie nicht. Ein Kollege, der ebenfalls viel mit Mikrocontrollern und SMD hantiert und daher auch dementsprechend feine Leiterbahnen braucht, verwendet diese Methode allerdings leidenschaftlich gerne und ist zufrieden.
Ich selbst belichte nach wie vor gerne. Dabei verwende ich ausschließlich immer dieselben Materialien. Für die Folie hab ich mir schon vor Jahren mal einen 50er Pack gekauft um einen vernünftigen Preis zu erreichen. Ich weiß aber leider nicht mehr wo.
Platinen verwende ich ausschließlich von Bungard.
Belichtet wird mit einer Schreibtischlampe, die mit einer 250W Nitraphot Birne bestückt wird und während des Belichtungsvorganges zwangsgekühlt wird.
Es ist ausgesprochen wichtig, dass wenn man funktionierende Parameter gefunden hat, diese wiederholbar gestaltet.
Belichtungsdauer, Abstand der Lampe zur Platine, verwendete Materialien etc.
Alles aufschreiben! Wenn man es nicht ständig macht, klappt das mit dem Gedächtnis nicht.
Inzwischen sind 0,5 mm Leiterbahnen überhaupt kein Problem.
Es ist durchaus wahrscheinlich, dass auch andere als die hier beschriebenen Marken funktionieren. Wie gesagt, man muss halt die Parameter konstant halten. Daher ist auch von Experimenten wie z. Bsp. Platinen selbst mit Photolack besprühen dringend abzuraten. Der Frustfaktor ist sehr hoch und unter dem Strich kommts dann vermutlich auch nicht billiger.
In Deinem Fall könnte es sein, dass die Vorlage nicht ausreichend lichtdicht war. Es könnte aber auch sein, dass etwas zu lange belichtet wurde, oder eben der Photolack nicht wirklich gleichmäßig auf der Platine aufgetragen war.
Um mir das Ganze weiter zu vereinfachen, werde ich mir wohl als nächstes auch ein vernünftiges Belichtungsgerät anschaffen. Ob gekauft, oder selbstgebaut weiß ich noch nicht. Aber wer weiß wie lange das dauert, man hat ja so viele Ideen ...
Ach übrigens:
Zwischen Entwickeln und Ätzen darf keine größere Zeitspanne liegen, da sich sonst eine Oxydschicht auf dem frisch vom Photolack befreiten Kupfer bilden kann. Am besten direkt nach dem Entwickeln in das Ätzbad. Eine Oxidschicht auf der Platine führt allerdings nicht zu dem von Dir beschriebenen Effekt, sondern dazu, dass das Kupfer auch an Stellen, an denen kein Lack mehr vorhanden ist, nicht richtig weggeätzt wird, weil die Oxydschicht das darunterliegende Kupfer schützt. Ebenso sollte man die Platine direkt nach dem Ätzen gründlich reinigen um den restlichen Photolack und sonstige Verunreinigungen restlos zu entfernen. Ich mache das immer mit Scheuerpulver und einem rauhen Küchenschwamm. Danach wird gleich getrocknet und die Platine mit einer dünnen Schicht Lötlack überzogen. Auch nach dem Ätzen sollte man dem Kupfer keine Gelegenheit bieten eine Oxidschicht zu bilden, weil diese das Löten unnötig erschwert.
Gruß