Test Twin-LED-Stripes mit 2-Pin KSQ NSI45020 (20mA)

  • Twin-LED-Stripes von mir oder ähnliche Konstrukte werden oft mit Vorwiderständen für die LEDs betrieben. Das ist kostengünstig und sehr einfach zu handhaben. Es gibt inzwischen am Markt verschiedene (lineare) Konstantstromquellen (zum Teil hier schon in einigen Threads erwähnt), die so einfach wie ein Widerstand oder eine Diode zu benutzen sind. Eine dieser 2-Pin KSQs ist die NSI45020 von OnSemi.



    Ein Test sollte zeigen, ob man einfach die Vorwiderstände durch die KSQ ersetzen kann. Dazu wurden 2 LED-Stripes mit Standard-LEDs RGB und Warmweiß (aus China) bestückt. Der kurze Stripe wird mit 12V betrieben und hat 2 parallele Stränge, der lange Stripe mit 24V.


    Das Ergebnis der Tests ist leider nicht so erfreulich. Aufgrund der hohen Drop-Spannung von ca. 3,5V der KSQ selbst, ist der Betrieb mit der eigentlichen Nenn-Spannung von 12V bzw. 24V nur bedingt möglich. Zumindest erreicht man bei dieser Spannung nur bei den roten LEDs mit Vf ca. 2,1V noch die geregelten 20mA. Die grünen und blauen LEDs mit Vf>3V erreichen nicht mehr die vollen 20mA. Das ist ärgerlich. Hinzu kommt, dass beim Betrieb mit 24V an der KSQ beim roten Kanal fast 10V abfallen, was zu einer recht starken Erwärmung führt.



    Um zu wissen, wann sich der Strom von 20mA bei blau/grün einstellt, wurde schrittweise die Versorgungsspannung angehoben. Bei den 12V-Stripes war man dann schon bei 17V, bei der 24V-Version bei ca. 31V. Dies ist dann aber im roten Kanal nicht mehr vertretbar. Das passt auch eigentlich nicht zu den angegeben 3,5V Drop. Man muss natürlich sagen, dass die Meßreihe mit einfachem Multimeter und Labornetzteil erstellt wurde. Verluste in den Stripes selbst oder Schwankungen der LEDs sind da auch nicht berücksichtigt.


    Fazit: für typische RGB-Anwendungen sind zumindest diese KSQs nicht sinnvoll einsetzbar. Eine denkbare Anwendung sind einfarbige LEDs (z.B. weiß), wo ggf. die Versorgungsspannung angepasst werden kann (oder der Betrieb von 6 LEDs bei 24V erfolgt). Hier in der Übersicht noch die Zusammenfassung der Ergebnisse.


  • Hi Turi! Irgendwie ist mir dein Beitrag letzte Woche durch die Lappen gegangen. Geanu das hatte ich auch vor, bzw schon gemacht: auf einen deiner Stripes die NSI45020 zu löten - allerdings mit den Warmweißen LEDs, so dass ich das Problem mit den unterschiedlichen Uf nicht habe. Dabei bekomme ich bei 12V noch etwa 17mA geregelt. Wollte die bei Gelegenheit auch mal ans Labornetzteil hängen, bin aber noch nicht dazu gekommen.


    Ist echt schade mit dem hohen Drop, ansonsten wären die Dinger echt super praktisch.


    EDIT: naja, wie so oft, erstmal lesen...sehe jetzt erst, dass in der Tabelle ja uach die Werte für die weißen stehen - 17mA, da scheint mein Wald&Wiesen MM ja soo schlecht nicht gemessen zu haben.

  • Genau das ist ja das Problem. Durch den Drop kommen die gar nicht erst auf 20mA und können dann regelnd eingreifen. Also sind die Teile so einfach nicht zu gebrauchen. Einzige Ausnahme wäre, du nimmst ein einstellbares Netzteil und regelst es über die 12V hinaus, bis sich die 20mA geregelt einstellen (oder gleich ein 15V-Netzteil).