Draht zum glühen bringen

  • Hey, :)


    ich habe ein Problem und zwar möchte ich ein ca. 60 cm langen Draht zum Glühen bringen. Er sollte dabei so heiß wie möglich werden. (ca. 100 °C)
    Was für ein Metall kann ich da nehmen? empfiehlt sich dafür Zink, Zinn, Blei oder Aluminium ?? oder welches material wird bei niedrigem Strom schnell heiß...?
    Was für eine Netzteil-Leistung müsste ich dafür etwa benötigen?
    Reicht dafür ein 19V 3,2 A Netzteil ?


    wäre nett, wenn ihr mir helfen könntet...
    in Google habe ich zwar viele Themen gefunden, aber keines hat zu einem passenden Ergebnis geführt.


    Thx


    lg :thumbup:

  • In Glühbirnen wird meist Wolfram verwendet.
    19 V *3,2 A =60,8 W


    60 Watt Glühbirnen gibt es, sollte also reichen :)


    Ich würde jedoch mit einem Labornetzteil langsam hochgehen, ist von Draht zu Drahr unterschiedlich. Wichtig: Das LaborNT sollte kurzschlussfest sein, oder Diode dazwischen schalten.

  • Habe leider kein LaborNT
    die Glühlampe glüht aber doch nur, da ein Schutzgas in ihr ist...sonst würde der Draht sofort kaputt sein.
    Es gibt doch bestimmt eine Formel o.ä. mit der ich ausrechnen Kann mit welchem Material/Dicke ich mit welchem Strom welche Temperatur erreichen kann oder?

  • Schon mal vielen Dank für die Antworten.
    und kann ich ausrechnen wie heiß der Draht bei welcher Länge bei welchem Strom wird?
    wie könnte ich die Hitze des Drahtes einstellen/dimmen ?
    wird der Draht bei 70cm Länge an jeder Stelle gleichheiß oder in der Mitte wärmer als außen ?

    Das berechnen ist schwer, ist schon längere Zeit her da hatten wir soetwas ähnliches in der Schule, es war berechenbar aber hat vorn und hinten nicht gepasst.


    Hitze dimmen würd ich mal ausm bauch heraus sagen den strom begrenzen oder die spannung runterdrehen (P=U*I) wenn Spannung oder Stromstärke veringert wird sinkt auch die Leistung


    Bei unseren experimenten wurde er wenn er kurz war relativ gleich heiß, bei längeren stücken war es mehr ne lotterie wo er glühte.

  • Hallo Killerfake,
    Falls es nicht eine Überraschung sein soll: Kannst Du sagen, was das werden soll? :) 70cm ist ziemlich lang, und wenn der Draht heiß wird, wird er länger... Also in kaltem Zustand 70 cm könnten leicht mal 75-80cm in heißem Zustand sein.
    Ich hab vor vielen Jahren mal eine Styro-Säge gebaut: ein altes 50V/600W(!)-Netzteil, ein Stück Widerstandsdraht, von dem ich den Widerstand nicht mal wusste, ca 15cm lang in einen Laubsägebogen (mit selbstgebauten Isolierungen versehen) eingespannt,und eine selbstgebaute Zerhackerschaltung, bei der man das Ein/Aus-Verhältnis verstellen konnte, ein Leistungstransistor, der 9 weitere Leistungstransistoren (2N3055), alle parallel geschaltet, ansteuern konnte. War zwar nur für Styropor vorgesehen, aber es stellte sich heraus, dass man damit auch 1,5cm dicke Spanplatten brenn-sägen konnte 8o Fürs Sägen von Styropor brauchte der Draht nicht zu glühen, für die hölzerne Spanplatte schon :)
    Die Preisfrage dürfte sein: Bei welcher Leistung glüht der Draht richtig? Widerstandsdraht hat zwar einen Widerstandkoeffizienten, wird in Ohm/Meter angegeben. Aber obwohl das Zeug "Konstantan"-Draht heißt, wird der Widerstand mit zunehmender Temperatur höher, d.h. die Angabe gilt nur für maximal lauwarmen Draht. Je nach Anwendung darf der Draht ja auch nicht zu dünn sein, deshalb meine erste Frage ganz oben. Je nach dem könnte da schon eine erhebliche Leistung gebraucht werden, deutlich mehr als bei einer Glühbirne, würde ich so aus dem Bauch heraus sagen.
    Mal eben peilen: Wenn man eine 100W-Glühlampe zum Vergleich nimmt: R = U/I, P=U*I -> I=P/U, U ist 230V, P ist 100 Watt. d.h R=529 Ohm wenn die Glühlampe heiß ist.
    Wie dimmen? Die Billig&Brutal&Gefährlich-Methode, mit einem Glühlampendimmer, geht nicht. Conrad hat 400W-Dimmer. Dann müsste der Widerstand von 70cm Draht mindestens 132 Ohm betragen, das wären etwa 190Ohm/Meter, fast doppelt soviel wie der dünnste Draht bei Conrad hat. So wird das also nichts.
    Bliebe noch die Teurer&Besser-Methode: Ein Hochleistungstrafo und eine Zerhackerschaltung. Die Ausgangsspannung hängt klarerweise vom Widerstandsdraht ab - nun, 0.25mm ist schon ziemlich dünn, der hat 10Ohm/Meter, hier wären das dann 7 Ohm. Tja, wieviel Watt braucht man, um den zum Glühen zu bringen, sicher eine ganze Menge. Mit 400W durchgerechnet, wären das 53 Volt und 8 Ampere. Und das muss dann gedimmt werden...
    Ich hatte das damal mit einem oder zwei NE555 gemacht... ist von daher kein großer Aufwand. Aber man braucht einen Transistor, der mindestens 400W schalten kann, bei mindestens 53V...
    Meine Säge hatte nur ca. 15cm Draht zu versorgen, der war aber relativ dick, vielleicht 0.5mm, da sind im Ein-Zustand sicher mehr als 8A durchgegangen, aber soviel brauchst Du hoffentlich nicht.
    Naja das ist alles ziemlich aus dem Bauch heraus - ohne zu wissen, was Du damit machen willst, bleiben durchaus noch einige unbekannte Faktoren...
    Nachtrag: Sorry, ich hab so eine Neigung zum Schwafeln...


    Dann bis morgen :)
    Dirk

  • Auf jedenfall wird das Netzteil wohl teuer. 48Volt (nächstgelegenes zu den 53V) und >8A sind nicht gerade übliche Werte für Netzteile ;( , also wird das Netzteil eher teuer :(
    Um Geld zu sparen (Da es egal ist, ob man ACV oder DC hat) würde ich einen Einfachen Trafo nehmen mit 48V AC. Da es dann AC ist,hört aber bei 50 Volt die Schutzkleinspannung auf, sonst muß man doch ein Netzteil (DC) nehmen


    Und aufpassen,daß es kein sogenannter "Spartrafo" ist: Der ist nicht galvanisch getrennt,und man könnte sich am Widerstandsdraht neben Verbrennungen auch noch einen Stromschlag fangen...


    Weiter ist zu beachten: Wird der draht offen (Berührbar (auch wenns NICHT zu empfehlen sit,ihn zu berühren,kann aber passieren)), oder in Keramik bzw Stein eingebaut betrieben? (Schutzkleinspannung notwendig?)


    Kommt er mit Elektrisch Leitenden Flüssigkeiten oder Feststoffen in berührung? (Galvanische Trennung der Strombversorgung nötig?)


    Ist es ein Hobbyexperiment,oder soll es industriell genutzt werden?

  • Was wollt ihr mit der hohen Spannung? Zum Testen zertrümmere man einen Leistungswiderstand und nutze den gewonnenen Draht. Beim Konstantan nimmt man dann halt eines mit relativ geringem Widerstand, z.B. 10Ohm pro Meter an einer LM317 KSQ, die regelbar ausgelegt wird. Das sind jetzt zwar alles Schätzwerte, ich erinnere aber an die FischerTechnik Styroporsäge, der Trafo hatte 6V und max. 1A für einen Draht von ca. 5cm Länge, den konnt man aufglühen lassen. Was wohl ein bischen mehr als die gewünschten 100°C waren.

  • Ok, dann drösele ich das nochmal für Dich auf. Wir sprachen ja von 12V und 1A. Dann hätten wir schon 10cm. Der Draht hat geglüht, ich schätze mal 800°C. Wir brauchen ein achtel davon. Und schwupps komme ich auf 80cm. Allerdings nur eine Lösung a la Fermi-Problem.

  • Hey,
    schonmal danke ... bis jetzt habt ihr mir schon sehr geholfen.
    Also...dann erzähle ich euch mal was ich vor habe.
    Ich möchte mir eine elektrische Shishakohle bauen.
    und auf die 70 cm bin ich so gekommen, dass ich den Draht in einer sehr engen Spirale zusammenrolle, oder sogar 2 spiralen, sodass die Spirale dann einen Durchmesser von 4 cm betragen. Aber wenn ich mir das nochmal so überlege, sind es doch weniger als 70 cm. Also sozusagen 2 Spiralen, die übereinander sind.


    Es sollte halt mindestens so heiß werden, wie eine Kohle, die man auf eine Wasserpfeife legt. Was denkt Ihr wie heiß die Kohle ist ? Laut dieser Seite ist es unter der Kohle nur 100 °C heiß ... aber ich würde sagen, dass es heißer ist. Was denkt Ihr? Also der Draht muss nicht unbedingt glühen, aber er sollte mindestens so heiß sein wie die Kohle. Wärmer wäre aber besser, dass ich es mit einem Dimmer noch genauer einstellen.


    Also der Draht ist schon berührbar, aber eher wird niemand drankommen.


    danke

  • naja die kohle ist heißer aber mit der alufolie oder dem lochblech als abstandhalter ist unter der kohle natürlich weniger temp. das ist auch gut so, der tabak soll ja nur heiß gemacht werden, aber nicht verbrennen. nix is schlimmer als ne zu heiß gezogene shisha mit verkohltem tabak. spannend ist aber auch die temp der angesaugten luft, die dürfte über 100° liegen. Die Temp deines drahtpaketes sollte damit auch über 100° liegen. ...


    du wirst um etwas experimentieren wohl nicht herumkommen, um die optimalen eistungswerte für deine kunstkohle heraus zu bekommen

  • Also wie viel Watt müsste die Stromquelle haben ? Dann mit Wechsel- oder Gleichspannung?


    Edit:
    PIC: [Blockierte Grafik: http://img139.imageshack.us/img139/6286/dsc01076klein.jpg]


    Ich habe hier mal ein Modell dafür gebaut. Also eine Spirale....diese hat 53cm Draht gebraucht. Da wäre es schlecht noch eine 2.. Spirale zu nehmen... denkt Ihr, dass auch nur eine wegen der Hitze reicht?

  • Aha, damit wird's klarer :) Ich war wohl gestern nicht mehr ganz wach, dass zwischen ~100° und Glühen eine Menge (Temperatur-)Raum liegt, war mir völlig entkommen. Also: Der Draht wird nicht mechanisch beansprucht, wenn ich richtig verstehe - dann darf es ein dünnerer Draht sein. Glühen muss er wohl nicht, aber er soll Luft aufheizen, vielleicht nicht so heftig wie ein Föhn (der ja so je nach Typ 750-2000W verbraten kann), aber schon mehr als einfach nur so passiv dran vorbei strömen würde, richtig? Dann würde ich so aus dem Bauch heraus sagen, es sollten mindestens 200W möglich sein, besser 400 oder mehr. Wenn sich herausstellt, dass man doch nicht soviel braucht, ist es immer noch besser, als wenn es zuwenig ist. Mit der Grundinformation kann man einen Widerstandsdraht wählen und die Länge so hintrimmen, dass die gewünschte Leistung herauskommt, wobei viel Strom & wenig Spannung aus mehreren Gründen besser ist.
    Also doch lieber einen dickeren Draht nehmen... der hat auch mehr "thermische Masse" und wird die Hitze gleichmäßiger verteilen.
    Einstellbar sein muss das auf jeden Fall. Und Trafos kann man nicht an einen Dimmer anschließen. Wenn es für mich wäre, würde ich es so machen wie damals bei der Styro-Säge: Erstmal eine vom Netz getrennte Gleichspannung erzeugen (meinetwegen auch nur 24V oder so), und die bei einstellbarem An/Aus-Verhältnis zerhacken. Das wird dann sehr gut einstellbar. Eleganter und viel einfacher wäre natürlich ein einstellbarer Trafo, aber die kann man kaum bezahlen. Oder ein elektronischer DC/DC-Wandler, aber mir scheint, die sind kaum billiger als einstellbare Trafos, und einen (normalen) Trafo braucht man trotzdem, für die Netz-Trennung. Da ist noch Raum für Ideen, hat jemand welche? :D
    Ansonsten ist es für so etwas Träges wie einen Heizdraht total egal, ob man mit Wechselspannung oder Gleichspannung operiert.
    ---
    Leider sieht mir das so aus, als wäre der Draht nicht sicher vor Berührung, sonst hätte ich eine Alternativ-Idee: Einen möglichst schwachen billig-Föhn kaufen, das Heizelement ausbauen und so wie es ist als Kohle-Emulator verwenden, indem man es an einem Dimmer betreibt. :D Wenn man einen Dimmer findet, der mit 110V funktioniert, könnte man das Ganze mit einem Trafo 230V->110V etwas sicherer machen... Naja, ist wohl zu gefährlich.
    Und ja, da wirst Du wohl etwas experimentieren müssen :P Aber ohne dass könnte man ja gleich bei den kaufbaren Teilen bleiben, oder? 8)

  • Also ich hätte hier noch einen Paulmann Sicherheitstrafo mit Sicherung & Co. .. der hat 12 Volt und 300 Watt...das heißt 25 Ampere ?!?
    könnte ich den verwenden?


    Und was für einen Widerstandsdraht genau sollte ich dann nehmen?
    Einen kleineren, (früher gewonnenen) Föhn hätte ich noch zuhause...also kann soll ich den einfach mal auseinander nehmen ?? wie viel Strom fließt denn in so einem Föhn-Heizelement??


    danke