Sehr interessant, das hier zu lesen. Lässt mich in Erinnerungen schwelgen.
Meine ersten Erfahrungen mit LEDs war der Zusammenbau des Enterprise-Modells 1993 (oder 1994). Dabei musste ich mir mit etlichen Effekten helfen. Weiße LEDs gab´s damals nicht, blaue (die da gerade erst entwickelt wurden) waren leuchtschwach und extrem teuer (ich glaube so vier Mark das Stück).
Li-Io-Zellen gab´s damals auch nur in Videokameras und Ladegeräte schon mal gar nicht.
Der Schiffsrumpf wurde mit drei (teuren) Glühbirnchen eines amerikanischen Taschnelampenherstellers beleuchtet. In den Warbgondeln habe ich zwei UV-Röhrchen eines Geldscheinprüfers reingesetzt und mit UV-reaktivem Brotpapier umwickelt. Unterhalb der Warpgondel habe ich noch ein einzel stehendes Fenster mit einer Mini-mini-Glühbirne aus einer ausgeschlachteten Armbanduhr beleuchtet.
Die einzigen LEDs waren je zwei rote in der Warpgondelspitze.
Mann, was habe ich damals über die hirnrissige Erfindung LED geflucht:"Die leuchten ja nur, wenn man sie auf eine bestimmte Art und Weise dranhängt. Und wenn man sie hintereinanderhängt, leuchten die gar nicht. Und das soll modern sein? Wer denkt sich so einen Scheiß aus???"
Im Laufe des Zusammenbastelns kam dann noch eine orange LED für den Impulsantrieb dazu (welche aber rot leuchtete, weiter unten ist erklärt, warum), und eine gelbe Blinkdiode, deren Blinkimpuls mit Glasfaser an die entsprechenden Punkte der Positionslampen gebracht wurden.
"Befeuert" wurde das von drei Mignonzellen in Serie mit je 1.100mAh (damals unverschämt teuer und das beste, was man bekommen konnte). Da kein Batteriehalter in den kleinen Schiffsrumpf passen wollte, bastelte ich mir einen aus Fimo. Später musste noch ein separater Batteriehalter dazu, da die weißen Glühbirnchen auf 1,5V liefen und ich keine Ahnung hatte, wie man die an 4,5V anschließt. So konnte ich dann Fensterbeleuchtung und Warpgondeln getrennt schalten.
Damals hatte ich keine, KEINE Ahnung von Elektrizität, außer das Strom
von plus nach minus fließt und er Stromkreis geschlossen sein muss.Stromwerte, Strombegrenzungen, Widerstände? Pff, viel zu kompliziert, wenn´s leuchtet, dann leuchtet´s.
Somit hat sich dann auch das kleine Mini-mini-Glühbirnchen in der Warpgondel (ich sach, da wohnt der Hausmeister) als erstes verabschiedet.
Die orange LED leuchtet rot.
Die roten leuchten noch, sind aber recht lichtschwach.
Die UV-Röhren tun so ihren Dienst, sind aber der größte Stromverbraucher des Gesamtmodells.
Die Verdrahtung erfolgte mittels Lackdraht, welches ich in geschnittenen Rillen in die Warpgondeln führte. Als ich fertig war, waren die - bereits verlöteten - Drähte zu lang. Also knäuelte ich sie zusammen und klebte das Knäuel auf den Rumpfinnenboden.
Später - sehr viel später - hatte ich mal ausgemessen, wieviel Strom das eigentlich zog. Etwas über 1 Ampere floss richtung Warpgondeln!!! Das erklärte, wieso das Drahtknäuel so heiß wurde, dass es die Rumpfunterseite zerschmolz (die ich da schon mit wunderschönem Aztec-Muster bespritzt hatte, heul!).Als Notbehelf hatte ich das Drahtknäuel nach unten mit Moosgummi und Alufolie wärmeisoliert.
Glücklicherweise habe ich irgendwann im Schmökerladen eine alte Ausgabe von "Einführung in die Elektronik" günstig ergattert.
Das Modell existiert noch, und die Beleuchtung ist nur teilweise ausgefallen, werde mal demnächst Fotos reinstellen (Digicams gab´s ja damals auch nicht, und Kamerahandys sowieso nicht).
Das Projekt will ich demnächst wieder angehen, deswegen hatte ich mich auch hier angemeldet. Allerdings wurden die meisten meiner Fragen schon im Vorfeld durch die Suchfunktion beantwortet (i.e. Blinkschaltung).