Im eingeschwungenem Zustand begrenzt der Kondensator mit seinem
kapazitiven Widerstand den Strom, so dass der LED-Kreis samt Vorwiderstand
um die 40V zur Verfügung hat. Soweit wäre keine Spule erforderlich.
Im Einschaltmoment sieht das aber anders aus. Wenn man im Spannungsmaximum
von 325V einschaltet, verhält sich der (entladene) Kondensator im ersten
Moment wie 'niederohmig leitend' und die 325V würden direkt an den LED-Kreis
geschickt. Nicht gut. Und der PPTC ändert nichts daran; der ist langsam und
für Übertemperatur infolge Überstrom in einem gewissen Zeitraum zuständig.
Hier hilft eine Induktivität weiter; da beim plötzlichen Anlegen einer Spannung
der Strom nur langsam ansteigt bis der Kondensator als 'Hauptstrombegrenzer'
den eingeschwungenen Zustand erreicht hat. Verschiedentlich wird das auch
nur mit einem Widerstand gemacht; ist oft billiger. Der verbrät aber dauernd
Energie = Abwärme, wohingegen eine Drossel (fast) nur Blindstrom produziert,
was keine Wirkleistung mit sich bringt und somit ohne Abwärme auskommt.
mfg
Bernd
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das war doch sehr informativ, danke.
Ich habe aber trotzdem immernoch eine andere Vermutung warum eine Spule vor dem Kondensator verbaut wurde.
Meine Theorie dazu:
bei einem Kondensator an Wechselspannung eilt der Strom der Spannung um 90° voraus.
bei einer Spule an Wechselspannung eilt die Spannung dem Strom um 90° voraus.
Das sind die Fakten gem. recherche im Internet.
Ich vermute nun das wenn eine Spule in Serie mit einem Kondensator geschaltet wird, sich dieser Winkel auf 0° ausgleicht und somit eine
100%ige Wirkleistung bezogen wird von einem Stromnetz. Die gewöhnliche Schaltung die wahrscheinlich viele bereits kennen werden
(also R1 an C1 an BR, dannach R2 und die LED's in Serie) produziert doch eigentlich nur Blindleistung und kann von einem Stromzähler im Hause somit nicht erfasst werden.
Ähnlich, und doch ganz anders, wirken sich Kondensatoren aus: Im Gleichstromkreis sind diese völlig undurchlässig.
Im Wechselstromkreis lassen sie dagegen umso mehr Strom durch, je größer ihrer Kapazität und die Frequenz des Wechselstroms ist.
Der Kondensator als "kapazitativer Widerstand" verhält sich also entgegengesetzt zur Spule mit "induktiven Widerstand".
Schwingen Spannung und Stromstärke im Gleichtakt, tritt keine Blindleistung auf. Die Scheinleistung besteht dann zur Gänze aus Wirkleistung.
Bei einer maximalen Phasenverschiebung um 90 Grad wird hingegen nur noch Blindleistung übertragen und die Wirkleistung geht auf null zurück.
Die durch Phasenverschiebung bewirkte Blindleistung macht sich im Netz der Stromversorgung überall bemerkbar, wo Induktivitäten
(wie bei Trafos und Generatoren) oder Kapazitäten (wie bei längeren Kabeln) eine Rolle spielen. Sie bedeutet, daß Geräte und Leitungen
eine geringere Wirkleistung aufweisen, als ihrer konstruktiven Auslegung bzw. der Scheinleistung entspricht.
Im Extremfall kann das soweit gehen, daß überhaupt keine Wirkleistung mehr zur Verfügung steht.
Die einfachen Schaltungen (nur mit Kondensator als Strombegrenzer) beziehen also nicht wirklich messbaren Strom aus dem Netz
da sich ja der Kondensator bei jedem Phasenwechsel aufladet und wieder entladet, gibt also somit den dem Netz entnommenen Strom
wieder zurück (das lieben die Stromnetzbetreiber natürlich überhaupt nicht)
Hat denn schon jemand von Euch hier jemals den wirklichen Stromverbrauch einer gekauften LED-Lampe nachgemessen?
Schliesslich schreibt Philips ja aussen auf dem Gehäuse 1W Stromverbrauch (bei 12LED's).
vielleicht haben ja "Lötmeister" "BerndK" "Marcellino" oder "Mirfaelltkeinerein" eine Antwort auf Lager....
oder natürlich auch von einem anderen Guru der was von Elektronik versteht.
freue mich auf weitere Nachrichten, Ideen oder Vermutungen
Classic-LED
PS: so sieht ein explodierter Kondensator aus (made in CHINA, 250VDC zugelassen).....hauptsache billig muss es sein! Sicherheit interessiert niemanden.