Teil 2.
Abschließend noch ein paar Anwendungsbeispiele:
1. Beistellleuchte:

Als Leuchtenkopf dient ein Kühlkörper SK572 25 SA. In diesen werden zunächst 2 Löcher mit 10 mm Durchmesser gebohrt:

In diese Löcher habe ich zwei 28 cm lange Abschnitte eines eloxierten Alurohrs mit 1 cm Durchmesser mit UHU Plus endfest 300 eingeklebt.
Der Sockel besteht aus einer MDF-Platte mit den Abmessungen 15 x 11 x 1,9 cm und vier passend zurechgesägten Fichtenholzbrettern mit einer Höhe von 5 cm und 5mm Stärke. Diese habe ich mit der MDF-Platte einfach mit Ponal verklebt. Vor dem Verkleben habe ich noch 2 Löcher mit 10 mm Durchmesser passend für die Alurohre gebohrt.
Den Sockel habe ich dann nach Nacharbeiten der Oberfläche mit grauem Graniteffektlack lackiert. Diesen Lack verwende ich sehr gerne. Zum Einen sieht er gut aus, zum Anderen verdeckt er leichte Oberflächenfehler wie Kretzer etc. Man muss die Oberflächen also nicht zu penibel bearbeiten.
Den Lack erhält man z.B. im Hellweg-Baumarkt in den Farben weiss, grau und schwarz.
In die spätere Rückseite wird noch ein Loch mit 6 mm Durchmesser als Kabeldurchführung gebohrt und dann die Alurohre mit dem Sockel verklebt. Jetzt wird das vorverzinnte COB-Modul vom Typ NSBWL121A auf den Kühlkörper geklebt (Arctic Silver), 2 Kabel durch die Rohre gelegt und mit dem COB-Modul verlötet.
Als KSQ habe ich eine APC-12-350 verwendet. Die KSQ wird mit der MDF-Platte verschraubt, das Netzkabel durch das Loch an der Rückseite des Sockels geführt und alles verdrahtet:

Als Netzleitung habe ich ein fertig konfektioniertes 2-adriges Kabel mit Schnurzwischenschalter aus dem Baumarkt verwendet. Über das Kabelende habe ich vor dem Einführen noch ein etwa 5 cm langes Stück weissen Schrumpfschlauch geschrumpft. Dies dient als Knickschutz des Kabels am Sockel. Nach einem Funktionstest habe ich den Sockel einfach komplett mit Heißkleber vergossen, dabei aber die Oberseite der KSQ freigelassen. Zum Einen wird der Sockel dadurch schwerer und damit standfester, zum Anderen ist die komplette Verkabelung dadurch vollständig isoliert.
Abschließend habe ich auf den Kühlkörper noch einen Rohrabschnitt aus SatinIce mit einem Durchmesser von 7 cm und 10 cm Länge (versandkostenfreies Muster von Evonik
) geklebt. Von anderen Projekten hatte ich noch eine SatinIce-Bodenscheibe mit 9 cm Durchmesser übrig. Diese habe ich auf das SatinIce-Rohr geklebt.
Im Dauerbetrieb erreicht der Kühlkörper eine Temperatur von 44°C. Der Nennlichtstrom von 1512 Lumen reduziert sich durch die Temperatur auf ca. 1450 Lumen. Das SatinIce schluckt weitere 17% Licht. Daraus ergibt sich ein effektiver Lichtstrom von ca. 1200 Lumen. Die Leistungsaufnahme beträgt gemessene 12 W, woraus sich eine Systemeffizienz von 100 lm/W ergibt.
2. Tischleuchte:

Auch hier dient ein Kühlkörper SK572 25 SA als Leuchtenkopf und ein COB-Modul Typ NSBWL121A als Lichtquelle, dieses aber hier in der Version mit einem CRI>90.
Stromquelle ist eine Steckernetzteil-KSQ Typ ELP10X1PS von EagleRise. Im Gegesatz zu den meisten anderen KSQs darf diese sekundär geschaltet werden, weshalb ich auch bei dieser Leuchte einen Schnurzwischenschalter verwenden konnte.
Der Sockel der Leuchte besteht aus 2 miteinander verklebten MDF-Platten mit einer Stärke von 19 mm und einer Kantenlänge von 15 cm. Die Verbindung zwischen Sockel und Leuchtenkopf wird durch ein Flachprofil aus eloxiertem Aluminium mit den Maßen 80 cm x 20 mm x 5 mm, bei dem ein Ende mit einer Länge von 15 cm auf einen Winkel von 100° abgebogen wurde.
Sockel und Flachprofil sind mit schwarzem Graniteffektlack lackiert.
Auf das aufgeklebte und fertig verdrahtete COB-Modul habe ich einen "Ledil Reflektor 22.6mm für Citizen CL230 Wide, 61°" geklebt, als Blendschutz dient ein Rohrsegment mit einer Höhe von 2 cm, einem Außendurchmesser von 5 cm und einer Wandstärke von 5 mm.
Die Leitungsführung zwischen Sockel und Leuchtenkopf erfolgt über selbstklebendes Kupferband, das nach dem Lackieren nicht mehr zu sehen ist.
Der fertig montierte Leuchtenkopf (noch ohne Reflektor) sieht dann so aus:

Am unteren Ende des Flachprofils habe ich das an die Kupferstreifen gelötete Kabel mit UHU Plus schnellfest vergossen und dadurch sicher fixiert:

In obigem Foto ist das Kabel bereits mit Malerkrepp abgeklebt, da der Bereich ja noch nachlackiert werden muss.
Der Kühlkörper erreicht im Dauerbetrieb eine Temperatur von 45°C, die Leistungsaufnahme beträgt 12 W bei einem Lichtstrom von etwa 1200 Lumen. Im Zentrum des Lichtkegels habe ich eine Beleuchtungsstärke von 2800 lux gemessen, 40 cm vom Zentrum entfernt sind es noch 1000 lux.
3. Deckenfluter:

Der Leuchtenkopf besteht aus einem Kühlkörper SK584 25 SA, einem COB-Modul vom Typ NSCWJ216A und einem Rohrsegment als Blendschutz wie bei der Tischleuchte.
Der Sockel besteht aus 3 miteinander verklebten MDF-Platten mit einer Stärke von 19 mm und einer Kantenlänge von 30 cm. Sockel und Leuchtenkopf werden durch ein Alurohr mit 15 mm Durchmesser verbunden. Im Sockel wird mittig ein durchgehendes Loch mit 15 mm Durchmesser gebohrt, in den Kühlkörper entsprechend mittig ein Loch mit einer Tiefe von etwa 15 mm, also nicht durchgehend.
Am oberen Ende des Rohrs wird seitlich etwa 2 cm vom Rohrende entfernt ein 5mm-Loch gebohrt. Durch dieses Loch wird das Kabel innerhalb des Rohrs zur Unterseite des Sockels geführt. In die Unterseite des Sockels habe ich eine Nut gefräst, in die das Kabel eingeklebt wird und zu einer Seite des Sockels geführt wird.
Als KSQ dient eine LPC-35-700. Diese habe ich einfach auf eine Seite des Sockels geschraubt und dort verkabelt. Die Netzzuleitung habe ich mit 2 Kabelschellen fixiert. Anschließend habe ich ein Stück passend zugeschnittenes Alu-Lochblech U-förmig gebogen, über die Seite mit der KSQ geschoben und an Ober- und Unterseite des Sockels verschraubt. Sockel und Lochblech sind mit schwarzem Graniteffektlack lackiert.
Die Leistungsaufnahme der Leuchte beträgt 28,5 W bei einem Lichtstrom von ca. 3200 Lumen, die Systemeffizienz beträgt damit 112 lm/W.
In das Rohrsegment am Leuchtenkopf passt ein Endlightenstab mit 4 cm Durchmesser. Auch hier bietet sich wieder ein versandkostenfreies Muster von Evonik mit einer Länge von 10 cm an. Vor der Verwendung müssen die Schnittkanten des Stabs natürlich poliert werden.
Durch den Endlightenstab wird ein Teil des Lichts seitlich abgestrahlt. Im Betrieb sieht dies richtig edel aus:

Wie man an diesen Beispielen sieht, reduziert sich der Arbeitsaufwand bei der Konstruktion selbstgebauter Leuchten durch den Einsatz der COB-Module erheblich. Die Farbwiedergabe der Module ist hervorragend bei gleichzeitig relativ hoher Effizienz.