Getestet weit unterhalb der Typ Daten, trotzdem sehr hell...

  • Grundlegend mit der Frage befasst warum ein bestimmter Typ meiner Leds mit schöner Regelmäßigkeit ausfällt und ersetzt werden muß, habe ich mir endlich mal ein Multimeter geschnappt und gemessen.


    Ein erweiterter Testaufbau brachte für mich doch erstaunliches hervor.


    Die technischen Angaben des Herstellers der Led scheinen nicht wirklich aus dem Leben gegriffen zu sein. Für eine Standard 5mm Led in weiß waren angegeben 3,2-3,6V und 20mA. Daraus resultiert bei 12,6V (gemessenes kleines Schaltnetzteil) und 3 Leds in Reihe (Als Max 3,6V) ein Widerstand von 90 Ohm. Was aber gemessen dann einen Wert von knapp 25mA brachte... Wohl ein bissel zuviel für Biligleds im Dauerbetrieb.


    Der erweiterte Testaufbau sieht das gleiche nochmal mit Wiederständen von 150 Ohm (17mA gemessen) und 261 Ohm (11,5mA) vor.
    Zuersteinmal wunderte mich die Hellligkeit der Leds. Trotz nur 11,5mA und 3,0V war subjektiv kein Unterschied zu den anderen festzustellen.


    Dazu meine Frage, verhält sich das mit anderen Typen ebenso, und wenn ja, warum wird dann überhaupt so ein hoher Strom angegeben wenn die Led mit weit weniger Leistung auskommt und die Lebensdauer und Stabilität dann auch um einiges besser sein müßte ? Gibt es dazu evtl. Langzeiterfahrungswerte ?

  • Hallo Photonz,


    das ist ein typisches Verhalten von leider sehr vielen LEDs, speziell den
    5mm Weissen, welche (für mich) das schlechteste auf dem Markt sind.


    Beispiel gefällig ?


    Diagramm unten, original Hersteller Angabe 20mA, aber auch mit 30mA zu betreiben.
    Das wollte ich wissen, also wurde vermessen.


    Fazit: nach 120 Betriebsstunden mit 30mA nur noch 80% der Lichtleistung.
    120 Stunden sind 5 TAGE !!
    Beim Betrieb mit 20 oder weniger mA sieht es zwar besser aus aber selbst mit
    nur 13 – 16 mA sind die nach 1.000 Stunden im Eimer, aber richtig.


    Es geht aber auch anders, ich habe gerade SMD TOP LEDs seit fast 2.000 Stunden
    im Dauerbetrieb bei Nennstrom, die haben bis heute so gut wie keinen Lichtverlust.


    MfG Raimund

  • Hallo,
    ich hab so mit div. weißen LED´s auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht.
    Und habe mir jetzt angewöhnt, nur noch grob zu rechnen, und dann immer
    den tatsächlichen Strom nachzumessen, und den Widerstand event. noch oben zu korrigieren.


    Gruß

  • @Raimund: Mit was für eine Art Technik hast Du die Lichtausbeute gemessen ?


    Ich habe immer subjektiv verglichen, also 4 Wochen Dauerbetrieb und dann neue unbenutzte unter den gleichen Bedingungen danebengehalten.
    Es macht auch scheinbar keinen Unterschied ob ich 3 cent oder 30 cent pro Led ausgebe, der Unterschied liegt wohl leider nur am Händler.

  • Hallo photonz,


    meine Messungen werden mit dem unten gezeigten Gerätle gemacht:


    Eigenbau RGB Farb und IR Messgerät mit dem TCS 230


    Der TCS 230 von TAOS ist ein programmierbarer Lichtsensor mit vier Fotoarrays, welche bereits
    mit RGB Filtern bestückt sind und es gibt noch Feld ist ohne Filter für das gesamte Spektrum oder
    für den Infraroten Bereicht. Datenblatt



    Die auftreffende Lichtintensität wird von dem Chip in eine entsprechende Frequenz umgewandelt und
    kann am einfachsten mit einem Multimeter mit Frequenzmessbereich, einem Frequenzzähler oder
    einfacher und angenehmer über einen Mikroprozessor auf ein LCD Display ausgegeben werden.


    Über Jumper kann jedes Array bzw. jede Farbe separat selektiert werden, ebenfalls ist es möglich
    die Empfindlichkeit des Chips auf 2%, 20% oder 100% zu setzen, ebenfalls ein wichtiger Punkt.


    Eine Filterschublade zur Aufnahme von Schmalbandfilter für spezielle
    Messungen ist natürlich auch mit dabei, es ist damit alles möglich.


    Kombiniert mit einer eingebauten Präzisions Konstantstromquelle
    und einem angeschlossenen Datenlogger zur Aufzeichnung kann
    ich damit 100% genaue und reproduzierbare Messungen machen.


    MfG Raimund

  • und in der Regel werden bei billig Geräten,
    mit einem hohen Strom gearbeitet.
    Ich hab mir z.B bei Lidl LED-Stirnlampen
    mit erst 3 und später, die mit 7 LED's gekauft.


    Jetzt hab ich mal den Strom nachgemessen:
    Die liegen beide bei etwas über 20mA pro LED,
    aber mit Akkus gemessen (also 3,6V statt 4,5V).
    Mit Batterien wäre der Strom also dementsprechend höher.


    Wahrscheinlich ist die alte Lampe mit 3 LED
    noch so hell, da ich sie von Anfang an
    nur mit Akkus betrieben hab.

  • Zitat von "Hiho"

    Wenn du die LED's parallel anschließt dann müsste das eigentlich schon gehen. Aber mess das ganze auf jeden Fall mal mit vollen Batterien durch.


    Das geht so NICHT, auch, wenn das in vielen komerziellen Taschenlampen (di dann nach 10 betriebsstunden kaputt gehen) so gebaut wird #-o


    jede led rbaucht einen vorwiederstand


    ohne die widerstände wird deine maglite genau so lange halten, wie diese 2€-taschenlampen mit 9-20 weißen leds, n#ämlich 10 bis 20 betriebsunden


    zur led-degradation: AFAIK wurden vor 20 jahren die roten leds, die als kontrolleuchten in vielen egräten oder als 7 segmbnt-anzeige im weckradio waren auch "nur" mit 10mA betrieben. Ergo war 10mA der "originale" Betriebsstrom für 5 m leds, und zwar auch nur für rote (2.4 Volt bei 10 mA = 24 mW). Diese leds hielten ewg.


    heute gibts blaue leds (3.5 Volt 20 mA = 70 mW), also mehr als dir dreifache Leistung. Ergo müßte man blaue demnach mit 7-8mA ansteuern :!: damit sie soo lange halten wie früher die roten in 7 segmentanzeigen u.ä.


    Warsteinlich snd die "eingebürgerten" 20mA als zu hoch und von den ehrstellern so gewählt,damit ihre leds schön hell sind, auf kosten der lebensdauer (dem led-hersteller bringt es nix, wenn seine leds imd auerbetrieb 30 jahre halten)


    Ergo müße man rote mit 10mA und z.b. u leds gar auf 5mA betreiben demnach
    :shock:


    wer es nicht glaubt, der schaue sich die vorwiderstände in so alten geräten an! bei 9 volt und roten leds hingen 470 ohm bis 1 kiloohm früher davor.


    bei 20mA müßten "nur" 330 ohm davor. bei 470 ohm fließen durch die rote led "nur" 14 mA :-%


    Bei 9 volt und 1 kohm sind es "nur 6.5 mA durch die rote led :shock:


    Und wie gehabt, in so alten geräten ging man bei roten leds und 9 volt nie unter 470 ohm, und bis auf 1 kohm!


    also wurden früher auch keine 20 mA durch die leds gejagt, sondern 6.5mA bis 14 mA

  • Zitat von "photonz"

    Grundlegend mit der Frage befasst warum ein bestimmter Typ meiner Leds mit schöner Regelmäßigkeit ausfällt und ersetzt werden muß, habe ich mir endlich mal ein Multimeter geschnappt und gemessen.


    Ein erweiterter Testaufbau brachte für mich doch erstaunliches hervor.


    Die technischen Angaben des Herstellers der Led scheinen nicht wirklich aus dem Leben gegriffen zu sein. Für eine Standard 5mm Led in weiß waren angegeben 3,2-3,6V und 20mA. Daraus resultiert bei 12,6V (gemessenes kleines Schaltnetzteil) und 3 Leds in Reihe (Als Max 3,6V) ein Widerstand von 90 Ohm. Was aber gemessen dann einen Wert von knapp 25mA brachte... Wohl ein bissel zuviel für Biligleds im Dauerbetrieb.


    1. Die Kennlinien von LEDs streuen (wie bei fast allen Bauteile) etwas. Aufgrund der nichtliniearen Kennlinie einer LED machen sich nun Abweichung der Flussspannung erheblich im Strom bemerkbar.
    2. Damit betreibst du die LED am obersten Bereich.
    3. Man sollte LEDs (wie fast alle Bauteile) nicht unbedingt am oberen Limit fahren. Wenn man hier etwas "nachgibt", danken es die Bauteile mit einer erheblich längeren Lebensdauer.

  • Zitat von "Mario"

    Hallo,
    bin gerade dabei meine mini Maglite mit 2X 1,5Volt batterien auf weiße Leds umzubauen, und zwar 5 stück slot leds.
    Kann ich die einfach anschließen, oder brauch ich widerstände?


    Welche widerstände brauche ich den, kann ich nicht einen für alle nehmen?

  • Zitat von "RH"

    Es geht aber auch anders, ich habe gerade SMD TOP LEDs seit fast 2.000 Stunden
    im Dauerbetrieb bei Nennstrom, die haben bis heute so gut wie keinen Lichtverlust.


    Auch die haben den von Dir beobachteten "Lichtverlust"! Das haben alle LEDs mehr oder weniger.


    Der Unterschied ist, dass ein seriöser Markenhersteller sein Produkt vorgealtert hat, z.B. in der Klimakammer mit mehreren definierten Temperaturgängen (Frost-->gr. Hitze) und etlichen tausend kurzen, aber heftigen Überstromimpulsen. Dann bekommst Du eine "Marken-LED" mitunter so ausgeliefert, dass sie bei Dir nur noch die 80% Leuchtkraft hat, die Du nun zu Recht für 100% hälst, weil Du sie ja neu gekauft hast!
    Eine solchermaßen behandelte LED altert dann bei Dir im Betrieb nur noch wenig, im Gegensatz zu einer nicht vorgealterten!


    Der billige Chinese treibt nicht diesen Aufwand und liefert Dir die LED so, wie sie aus der Vergussmaschine, also direkt aus der Herstellung kommt. Im besten Fall macht der noch ein Funktionstest, ob sie funzt, mehr aber auch nicht. So ist die Billig-LED am Anfang manchmal heller als eine Marken-LED, aber eben nur für die ersten paar Stunden.

  • Hallo Leute,


    es geht auch anders, will sagen es gibt auch gute Qualitäten.
    Wenn ich einen größeren Posten LEDs bekomme wird als erstes
    die KO Messung gemacht, also eine 20mA LED wird auf jeden
    Fall über Nacht mit 50mA bestromt und vermessen.


    Über 90% der weissen 5mm LEDs sind danach schon im A…..
    Danach wird dann je nach Ergebnis weitergemacht oder verworfen.


    Dann schaut Euch mal diese Brandheiße Messung von heute Nacht an,
    das sind Superhelle rote 5mm LEDs mit 4°, danke Photonz an dieser Stelle.
    Die gesamt Testzeit waren knappe 10 Stunden mit exakt 50mA Strom.
    Es ist so gut wie keine Veränderung feststellbar, das sind gute Qualitäten!!


    Als Vergleich noch die Messung einer weissen LED unter den selben
    Bedingungen, so schaut es meistens aus.



    MfG Raimund