Beiträge von White_Fox

    Ich habe zwar keine Ahnung worauf deine Statistik basiert und wer der Geldgeber da war, jedenfalls sind die Ausbilder auf einschlägigen Lehrgängen für entsprechend Beauftragte in Industrieunternehmen da anderer Meinung. Ein Arbeitskollege war kürzlich auf einem solchen. O-Ton: Sicherheit wird konsumiert.


    Ein Vortrag beim IPH (die u.a. Typprüfungen für E-Anlagen durchführen, aber auch z.B. Sicherheitslehrgänge anbieten), dem ich beiwohnte, behauptete dies auch. Allerdings ging es da speziell um E-Fachkräfte, die an solchen Großanlagen herumschrauben.

    Die Studie, die du da verlinkst, scheint sich auf alle möglichen E-Unfälle zu beziehen und ich kann mir vorstellen, daß zumindest im normalen Umgang mit E-Geräten die Unfallrate gesunken ist. (Wäre ja auch schlimm, wenn es anders wäre und die Vorschriften alle so ganz umsonst wären.)

    Fachkräfte werden nicht auf Unis "gezüchtet". Was Besseres, als die kindliche Neugier als Eltern fördernd zu begleiten, gibt es kaum.

    Das kann man gar nicht genug betonen, völlig richtig.

    Ich bin auch der Meinung, daß das heutige Sicherheitsbewußtsein absurd übertrieben ist und gesamtgesellschaftlich gravierende Schäden produziert.


    Beispiel: In den 60er Jahren hat man noch völlig offene Schaltanlagen gebaut. Das einzige Stück "Verkleidung" war die Bedientafelseite, alle anderen fünf Seiten waren völlig offen. In die spannungsführenden Schienen reingreifen (oder gar reinfallen) war in keiner Weise abgesichert.

    Heute werden solche Anlagen hermetisch gekapselt gebaut ungewollt reingreifen geht praktisch nicht, man möchte meinen daß Elektrounfälle an solchen Anlagen nicht mehr möglich sind.

    Dennoch korreliert die Anzahl der Unfallereignisse mit dem Grad der Sicherheitsentwicklung: Bei immer höheren Sicherheitstandards immer mehr E-Unfälle, auch solche mit Todesfolge.

    Die Sicherheitsmechanismen verdrängen den Respekt vor den Gefahren.


    Hier hab ich ein Bild einer solchen Anlage gefunden. Nein, da fehlt keine Verkleidung, das wurde mal tatsächlich so betrieben, allerdings ist das ein ziemlich breiter Durchgangd, ich hab auch schon deutlich schmalere gesehen. Man beachte die spannungsführenden Cu-Schienen in Türsturzhöhe und links im Bild. Störlichtbogen -> keine Chance.


    [Blockierte Grafik: https://www.buerki-electric.ch/wp-content/uploads/2015/11/referenzen_wkw-thun_061-1140x640.jpg]



    Ansonsten: Meine ersten(!) Gehversuche in der E-Technik hab ich an Netzspannung gemacht und selbstverständlich empfehle ich das niemals weiter. Aber ich brauchte damals ein kräftiges Netzteil um meine Flugmodellakkus zu laden und damals hab ich in meinem Physikbuch gerade entdeckt wie ein Transformator funktoniert und so kam eins zum anderen. Mein Endziel damals war übrigens ein Netzteil mit 12V/30A-Ausgängen. Damals völlig utopisch, wurde mir auch gesagt, hab ich nur nicht glauben wollen, aber heute hab ich das Fachwissen für solche Projekte (allerdings die Zeit hab ich leider nicht mehr).

    Und ja, ich hab auch mal eine gezwirbelt bekommen weil ich am Trafo löten wollte und vergessen habe, die Spannung abzuklemmen. Allerdings hat mich dieser Vorfall ebenfalls hochgradig pingelig gemacht was Sicherheit angeht.


    Was ich sagen will: Laß deinen Sohn da ruhig seine Erfahrungen machen. Greife NICHT ein wenn seine Schaltung abfackelt, wenn du was tun willst sorge vorher für eine feuerfeste Umgebung.

    Ein Labornetzteil mit galvanischer Trennung vom Netz und Strombegrenzung (gemeinhin als Labornetzteil bekannt) sind zum Basteln prima. Wenn er mit Akkus rumbaut-laß ihn das tun. Wenn er sich 100W vorgenommen hat-laß ihn tun, der Mensch braucht Ziele im Leben und nur wer sich Großes vornimmt kann auch Großes erreichen. Wenn so eine Zelle abfackelt...kann mal passieren, wie gesagt: Feuerfeste Umgebung. Es reicht schon wenn nichts hochgradig brennbares in der Nähe steht, und eine Lüftungsmöglichkeit sollte gegeben sein.


    Eigentlich ist das wie mit dem Kind und der heißen Herdplatte. Man kann das Kind warnen, oder auch nicht. Aber nichts ist schlimmer als die Helikoptereltern, die ihr Kind lieber in einen Käfig sperren damit es keinen Kratzer abbekommt.

    Ich persönlich finde, gute Eltern warnen ihr Kind vor der heißen Herdplatte. Wenn das Kind dennoch ranpatschen will lassen sie es machen und sorgen schonmal für kaltes Wasser.


    Wer noch nie vom Baum gefallen ist, sich noch nie mit dem Hammer auf den Daumen gehauen hat, sich noch nie mit dem Fahrrad so richtig auf die Fresse gelegt oder ähnliches erlebt hat...hatte als Junge einfach eine beschissen trostlose Kindheit.


    Aber genug der theoretischen Pädagogik, du hast ja um praktische Tipps gebeten. Da wären:

    • Mache dir fürs erste zwei Grundlagen klar. Die sind wichtig, um die nachfolgenden Punkte zu verstehen. Lerne über das ohmsche Gesetz, und (noch wichtiger) Parallel - und Reihenschaltung insb. von Energiequellen. Du mußt die Formeln nicht auswendig können oder irgendwas berechnen können, es langt völlig wenn du die qualitativen Zusammenhänge verstehst.
    • Keine Gesamtspannung von mehr als 40V (Kleinspannung geht offiziell bis 50V), vor allem bei der Zusammenschaltung mehrer Akkus.
    • Keine Spannung mit Netzpotential. Also entweder Netzteile mit galvanischer Trennung oder Akkus.
    • Und die schon mehrmals erwähnte möglichst brandlastfreie Umgebung.

    Für Ängstliche als weitere Beruhigung (nach meiner Meinung vielleicht sinnvoll, jedoch nicht notwendig) könnte man noch Zellen mit mittlerer Kapazität verwenden. 100W bekommt man auch mit 1.000mAh-Zellen hin, die liefern die 100W halt nur nicht so lange wie Zellen mit 3.500mAh.


    Noch etwas: Lass dir von deinem Sohnemann mal zeigen was er da baut. Und stelle Fragen. Was passiert, wenn du dieses Bauteil entfernst und jenes umdrehst...


    Kleiner Tipp für deinen Sohnemann:

    http://www.dieelektronikerseite.de

    Da kann er vieles lernen.

    Wenn es doch was Selbstgestricktes sein soll:

    Eine Unterspannungssabschaltung kannst du recht einfach mit einem Komparator, einem Spannungsteiler und einem Potentiometer bauen. Spannungsteiler und Potentiometer werden an die zu überwachende Spannung angeschlossen und deren Ausgänge mit dem Komparator ausgewertet.

    Der Komparator seinerseits schaltet dann z.B. einen FET, löst ein Warnsignal aus, usw.

    Der Krabbler ist ein LM358P

    Das ist ein OPV. Man kann damit zwar auch Konstantstromquellen bauen, das wird bei deinen Strömen aber nicht der Fall sein.


    Da ich kein anderes IC darauf erkennen kann würde ich mal auf eine Billig-PWM via Zweipunktregler tippen. Der OPV ist ein Dual-OPV, dann könnte der eine OPV den Spannungsfall über dem Shunt verstärken, und der andere dient als Schmittrigger und erzeugt das Ein-Aus-Signal. Dann hast du zwei Möglichkeiten, den Strom zu ändern:

    a) Du passt den Shunt an, wie schon von dottore angedeutet, oder den Verstärkungsfaktor des Stromverstärkers.


    b) Du änderst die Referenzspannung des Reglers, mit der er vergleicht.



    Um das zu verifizieren könntest du erstmal schauen, was da alles am IC hängt. Hier ist das Datenblatt:

    http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm358.pdf

    Das Pinout ist auf Seite fünf. Ich würde mal darauf tippen daß die Referenzspannung über eine der Z-Dioden gebildet wird, dann müßte die an einem Eingang des OPVs hängen. Mach mal eine Skizze, wie die beiden OPVs beschaltet sind, dann sollte ein Umbau kein Problem sein.

    Bist du dir so sicher, daß die LEDs am Tag wirklich leuchten, und das nicht nur wegen der Sonneneinstrahlung so aussieht als ob?


    Messe doch mal die Stromaufnahme am Tag und bei Nacht.


    Ansonsten würde ich mir die Stelle, ab der der Streifen nicht mehr leuchtet, mir mal genauer ansehen. Vielleicht gibt es da einen unterbrochenen Kontakt oder sowas.

    Pass bloß auf daß du damit niemanden blendest.
    Hier in Berlin könnte ich so manchem Radler ins Gesicht treten, wie er mit schön horizontal ausgerichtetem Frontlicht jedem Fußgänger (und wahrscheinlich nicht nur) die Netzhaut wegbrennt. Sowas ist abartig. Und dein Rücklicht scheint auch ordentlich Bums zu haben.


    Aber sonst: klasse :)

    Wie bei elektrischen Widerstandsnetzwerken.


    Du hast drei Quellen (deine drei LEDs), die parallel liegen. Alle drei treiben eine bestimmte Verlustleistung. Die Außentemperatur ist sozusagen dein "Bezugspotential", um mal bei der Analogie zur E-Technik zu bleiben. Dein Kühlkörper hat einen Wärmewiderstand, der liegt in der Widerstandskette in Reihe zu allem anderen. Ich versuchs mal zu zeichnen:


    Code
    D1 ---|R_jc|---   ---|R_ch|---
    ..............................|
    D2 ---|R_jc|---   ---|R_ch|---|---|R_ha|---|-
    ..............................|
    D3 ---|R_jc|---   ---|R_ch|---


    R_jc: Thermischer Widerstand Junction-Case
    R_ch: Thermischer Widerstand Case-Heatsink
    R_ha: Thermischer Widerstand Heatsink-Ambient


    Über jedem Wärmewiderstand fällt eine Temperturdifferenz ab, d.h. in Wärmeflußrichtung ist die Temperatur vor dem betrachteten Teil höher als dahinter.

    Joa...das stimmt schon. Und Projektvorstellungen finden jetzt woanders statt.


    Aber es ist trotzdem schön mal wieder hier reinzuschauen und festzustellen, daß von den alten Hasen damals noch viele da sind. :)

    Na sowas. Da schaue ich nach vielen Monaten mal wieder rein und finde diesen Thread...


    Es stimmt, das sah hier früher mal ganz anders aus, da war alle halbe Stunde irgendwas Neues. Aber manche Dinge sind auch geblieben wie früher: So sehe ich auf den ersten Blick, daß der letzte Bewerbung für die Lobby noch immer von Thorsten C kommt, und das Video Herstellungsprozess einer LED steht auch schon seit Uhrzeiten im Wiki-Forum als letzter Eintrag. :D

    Ich lasse Platinen mit Vorliebe bei Leiton fertigen.
    Sie sind nicht die Allerbilligsten, fertigen dafür aber hier in Deutschland, die Qualität ist sehr gut, und die fragen auch nach wenn denen komisch vorkommt was du ihnen da lieferst. Kam bei mir einmal vor.
    Kommunikation natürlich in Deutsch.


    Für Schüler- oder Studentenprojekte machen die auch mal eine Platine kostenlos.

    Für welchen Zweck würde mich auch interessieren ;) Ich verstehe nicht, was man mit solchen Geräten im Hobby- oder Amateur-Bereich (nehme ich nun mal an in diesem Forum) anfangen will, daher meine Neugierde :P


    Auch wenn du einen etwas unsicheren Aufbau hast (lose Drähte, die einen Kurzschluß bilden können z.B.) weil du nur mal schnell was ausprobieren willst ist das praktisch.
    Ich hatte anfangs nur ein 13,8V/10A-Netzteil hier herumzustehen, Laborigel sind da eine schlechte Sache. Bei Labornetzteilen kann man die Folgen eines KS in Grenzen halten, die die meisten Halbleiter auch einige Sekunden überleben.

    Na so eine Überraschung, da schaue ich nach Monaten mal wieder vorbei und siehe da... :)
    Schön daß mein Schuß ins Blaue Besserung gebracht hat.


    Hat jemand eine Erklärung, woran das liegt / gelegen hat, wieso es bei hellerer Einstellung erst auftrat und ob es durch die Ferritkerne ggf endgültig gelöst sein könnte?


    Leider nichts Konkretes...EMV ist ein weites Feld, und oft sitzt der Fehler ganz woanders als dort wo er sich bemerkbar macht,selbst für manche Elektroingenieure ist das zuweilen schwarze Magie, die meisten helfen sich mit gewissen Standardregeln nach dem Motto 'Macht man halt so' ab. Die wissen in der Regel aber auch nicht was sie da tun, :(
    Und ich muß zugeben, daß mein Tip wirklich nur geraten war. Es war halt deutlich billiger als ein Netzfilter von jemandem einbauen zu lassen und wenn es nichts gebracht hätte, wäre nicht viel verloren gewesen.


    Diese Ferrit-Filter helfen eigentlich nur gegen Störungen im höherfrequenten Bereich, also deutlich über deiner Netzfrequenz von 50Hz. Und die bewegen sich immerhin schon recht dicht an der Wahrnehmungsgrenze. Flackern im Bereich einger 100Hz nimmt ein Mensch nicht mehr wahr. Daß so ein Ferrit bei dir Linderung verschafft läßt die Sache eher komplizierter als einfacher aussehen. Aber dazu müßte man sich mal deine Anlage, angeschlossene Geräte und auch die elektrische Umgebung näher ansehen.


    Zu diesem Thema hier mal ein schöner Erfahrungsbericht:
    http://www.roboternetz.de/comm…723&viewfull=1#post624723