Erfahrung mit elektrisch leitendem Epoxi Kleber?

  • Nunja, wenns halt mit dem Silberleitlack nicht gehen sollte, ist das nicht weiter tragisch; ich habe noch ca. 100 - 120 Standard LED Emitter hier herumliegen, hauptsächlich Cree aber auch Luxeon und Chinaware, die noch auf ihre Bestimmung warten. Da ließe sich mit dem Leitlack zur Herstellung der elektrischen Verbindung und einem stinknormalen Kleber zur Befestigung sicherlich das Zeug irgendwie aufbrauchen. Schlimmstenfalls habe ich halt 12 Euro zum Fenster rausgeworfen - C'est la Vié ^^

    Warum du so erpicht auf den "bescheidenen" Kleberr bist verstehe ich nicht, für das Geld was der dich kostet, kannste dir die Platinen auch von jemanden bestücken lassen und hast dann 100% mehr Qualtität.

    Naja der billige Leitlack ist halt billig - das ist doch schonmal ein Argument, oder? Dann will ich es halt selber machen, ich hab zwar sogar schon hier ein Angebot im Forum bekommen der die Platinen zusammenlöten würde, und das finde ich auch wirklich prima, aber es ist eine ganze Menge Arbeit die da auf einen wartet und zunächst einmal will ich es selbst versuchen - auf meine Weise. 8)
    Tja und dann reizt mich die Herausforderung, jenseits der ausgetretenen Pfade nach Lösungen zu suchen (Where no man has gone before.. ). Ich komme halt aus einer Tüftlerfamilie und sowas liegt mir wohl irgendwie im Blut :thumbup:


    .

  • tomy


    > Wikipedia widerspricht sich selbst
    > Einmal schrieben sie das es sich nur für sehr geringe Ströme
    > eignet und dann wieder das man damit Heckscheiben Heizungen
    > reparieren koennte, wo nun ganz sicher keine sehr geringen
    > Ströme fliessen.


    Also ich kann Wikipedia völlig zustimmen!


    Ich habe mal die Heckscheibenheizung eines Audi 100 mit Silberleitlack (Kemo, 3 Gramm, habe wahrscheinlich nur 0,1 Gramm gerbraucht) repariert und das hat perfekt funktioniert (hat mehrere Jahre gehalten bis der Wagen verkauft wurde, danach habe ich freilich keine Informationen).


    Allerdings war die Bruchstelle nur etwa einen Milimeter lang.

  • Kannst Du vielleicht bitte noch erklären, warum Du nicht "normal löten" möchtest? Klar, die Herausforderung ist da, aber wenn kleben so genial wäre dann würde doch heute nicht mehr gelötet, sondern leitgeklebt, oder?


    Ich persönlich habe zwar schon sehr viel klassisch gelötet, aber leider noch keine Erfahrungen mit einer Heißluft Reflow Lötstation. Ich stelle mir das berührungslose Löten allerdings gerade bei sehr kleinen Bauteilen einfacher vor als genau die Lötstelle treffen zu müssen. Kleben wäre sicherlich auch eine Alternative, aber meine Bedenken habe ich Dir ja schon mitgeteilt.


    Gruß,
    Uwe

  • Soo... heute kam der Bastel Silber-Leitlack des Herstellers Busch an. Natürlich habe ich das Zeug auch gleich ausprobiert, mit sehr geringenErwartungen, doch wurde ich angenehm überrascht: Das Zeug hält was es verspricht. Ich habe 4 Stück 1W China-LEDs damit auf die Platine "geklebt" und alle haben perfekten Kontakt und sind sogar ziemlich fest mit der Platine verklebt. 8o


    Wohlgemerkt, das ist KEIN elekrtisch leitender KLEBER, sondern einfacher Silberleitlack, zu dem der Hersteller jedoch eine gewisse Klebeigenschaft angibt. Die LEDs sitzen trotzdem sehr fest und sind lötfrei mit der Platine elektrisch verbunden. :thumbup:


    Ich habe noch ein anderes Präparat bestellt, welches tatsächlich als Leitfähiger Epoxy Kleber angepriesen wird, jedoch WESENTLICH günstiger ist als die bisher von mir genannten Produkte. Sobald ich das Zeug getestet habe, werde ich natürlich berichten. Doch auch das jetzige Ergebnis ist deutlich erfolgreicher ausgefallen, als ich je zu hoffen wagte.
    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Liebe Frau Bundeskanzlerin, bitte verschwinden sie aus unserem Forum. Nein-Sager gibt es genug.


    Ne mal Spass beiseite: Ich hoffe auch auf reges Berichten, wie es sich denn nach einiger Zeit noch macht. Illuminatus revolutioniert das Basteln. hrhr

  • Wenn kleben so geil wäre und gut, würde keiner mehr löten, oder? Ich bezweifle mal stark das die Verbindung auf Dauer hält.

    Und weiter? Dass du zweifelst hast du nun wirklich oft genug betont. Und ich pfeif' drauf. Ideen und Erfindungen werden deswegen auch nie von Kleingeistern und Zweiflern gemacht! :evil: Dazu braucht's Leute mit Mut und Herz, die keine Angst davor haben auch zuerst immer wieder zu scheitern, bevor sie den Durchbruch schaffen! Und während du noch zweifelst, schreite ich voran!

  • Also wenn du da wirklich was Brauchbares findest, würde ich mich sicher auch überzeugen lassen.


    Wenn du ne Testreihe mit diversen "Klebern" machst, wäre es schön wenn du die Zugfestigkeit prüfen könntest. Hätte bei dem entsprechenden Produkt sicherlich auch Anwendungen wo ich es brauchen könnte.

  • Ich gehöre aus den von mir schon ausgeführten Gründen auch zu den Zweiflern, hoffe aber auch, dass die Zweifel gleichzeitig Ansporn sind.


    Wenn man mal ein wenig googelt findet man einiges zum Thema (Stichwort "isotrop und anisotrop leitfähige Kleber"). Aber alles in der industriellen Fertigung. Im Hobbykeller mit zittrigen (oder auch ruhigen) Händen den Kleber zu dosieren, die Minibauteile sauber zu plazieren ... ich weiß nicht so recht.


    Gruß,
    Uwe


    PS: Meine Frage "Kannst Du vielleicht bitte noch erklären, warum Du nicht "normal löten" möchtest? Klar, die Herausforderung ist da, aber wenn kleben so genial wäre dann würde doch heute nicht mehr gelötet, sondern leitgeklebt, oder?" ist noch unbeantwortet.

  • Wenn du ne Testreihe mit diversen "Klebern" machst, wäre es schön wenn du die Zugfestigkeit prüfen könntest. Hätte bei dem entsprechenden Produkt sicherlich auch Anwendungen wo ich es brauchen könnte.

    Tja also ich habe die Zugfestigkeit bei den Standard China LEDs bereits getestet, indem ich solange dranrumgezogen habe bis die LED wieder ab war. Ergebnis: bei ausreichender Menge (Lötpad der LED vollständig benetzt) hält der Silberleitlack wie Tier! :thumbup: Präzisere Angaben sind mangels Zugkraftwaage leider nicht möglich. ;)



    PS: Meine Frage "Kannst Du vielleicht bitte noch erklären, warum Du nicht "normal löten" möchtest? Klar, die Herausforderung ist da, aber wenn kleben so genial wäre dann würde doch heute nicht mehr gelötet, sondern leitgeklebt, oder?" ist noch unbeantwortet.

    Weil ich bei den verwendeten Bauteilen wenig bis gar keine Hoffnung habe, die sauber und stressfrei zu löten und weil es ca. 2100 Lötpunkte sind.

  • Weil ich bei den verwendeten Bauteilen wenig bis gar keine Hoffnung habe, die sauber und stressfrei zu löten und weil es ca. 2100 Lötpunkte sind.

    Ich verstehe nicht so ganz wieso kleben einfacher sein soll ?


    Da must du den Klebstoff doch ganz genau auf jedes Pad verteilen, oder ?


    Ich würde sogar vermuten das man beim kleben mehr Probleme mit unbeabsichtigte Kurzschlüsse hat und auch ein Korrektur beim Löten eher einfach ist als beim kleben.


    Oder verstehe ich da was grundsätzliches falsch ?


    mfg
    Falo

  • Weil ich bei den verwendeten Bauteilen wenig bis gar keine Hoffnung habe, die sauber und stressfrei zu löten und weil es ca. 2100 Lötpunkte sind.


    Verstehe schon - bei meinem Vorhaben sieht es ähnlich aus. Von daher wünsche ich Dir, dass Du einem Weg findest, den ich auch gehen kann. Wobei es natürlich auch auf die Langzeitstabilität ankommt. Meine Platinen werden im Außenbereich in wasserdichten Gehäusen untergebracht, also bei Temperaturen zwischen -20 und +40°C. Da muss die Klebstelle schon einiges aushalten.


    Gruß,
    Uwe

  • Da hat sich durch die gerade vorherrschende Kälte ein interessanter Effekt des Silberleitlacks gezeigt: Ich hatte meine Aluleiste, auf der 4 LEDs per Silberleitlack befestigt waren, in meiner ungeheizten Werkstatt liegen lassen und heute Nachmittag, als ich die Platine in die Hand nehme, liessen sich die LEDs ganz leicht abscheren. Offenbar behält der Lack unter Wärme und Hitze seine Materialhaftung, verliert sie jedoch bei Kälte. :!:


    Doch damit lässt sich prima leben, denn hitzebeständigen 2K Kleber gibt's en masse billig im Baumarkt. So dass man einfach per Silberleitlack die elektrische Verbindung und danach mit handelsüblichem Kleber die physische Verbindung herstellen könnte. :led:

  • Welch ein Aufwand !! Damit haste die doppelte Anzahl von Handgriffen als du eigentlich wolltest! Führt das Ganze doch irgendwie ad absurdum. Auch wenn dich dein Entdeckergeist treibt, hättest in der zwischenzeit sicherlich die Platinen bereits im Reflowverfahren sauber, sicher und dauerhaft gelötet.

  • Schon, aber mir ging es in erster Linie nicht darum diese Aufgabe mit möglichst wenig Handgriffen zu bewältigen sondern zunächst bestand die Aufgabenstellung darin herauszufinden, wie ich die thermische Belastung der Bauteile ausschalten kann, und das habe ich nun bereits schon mit dem Silberleitlack hingekriegt. Den richtigen Epoxy Kleber habe ich ja noch gar nicht verwendet! 8o


    In der Wissenschaft sind experimentelle Erkenntnisse ebenfalls nur in Etappen und kleinen Schritten erreichbar: ein Parameter wird hier geändert, bestimmte Bedingungen werden da variiert und nach vielen Wiederholungen hat man dann ein (hoffentlich) erwünschtes Ergebnis. :pinch:


    Ginge es mir nur darum, eine definierte Beleuchtungssituation herzustellen, würde ich mir die passenden Lampen und Leuchtmittel einfach kaufen, bzw. einen der vielen, stets verfügbaren Lötkolbenschwinger mit der Fertigung derselben betrauen. :huh:


    Doch das ist in meinen Augen völlig unsportlich und übt auf mich keinerlei Reiz aus. :thumbdown: