Hallo,
ich glaube ich hatte vor ein paar Tagen den Unterschied zwischen Absorptions- und Wirkspektrum noch nicht ganz verstanden.
Beim Absorptionsspektrum wird einfach die Abschwächung des Lichts beim Durchgang durch ein Pflanzenblatt, eine Chlorophylllösung, etc. gemessen. Das Ergebnis ist wenig relevant, weil es keinen Aufschluß über die Photosyntheserate gibt.
Das Wirkspektrum dagegen gibt die tatsächliche Photosyntheseausbeute wieder, indirekt gemessen über die CO2-Absorption. Steht ja auch so explizit an der Ordinate des Elgersma-Wirkspektrums: "Relative quantum efficiency".
ZitatDie hohen Werte im gelb-grünen Bereich des Wirkspektrums kommen zustande, weil das wenige gelb-grüne Licht welches vom Blatt absorbiert wird dann allerdings sehr gut verwertet wird.
Nein. Grün-gelbes Licht wird von den Pflanzen tatsächlich verhältnismäßig gut absorbiert. Der Artikel "Green Light Drives Leaf Photosynthesis More Efficiently than Red Light in Strong White Light: Revisiting the Enigmatic Question of Why Leaves are Green?" beschreibt ganz gut, warum.
ZitatReal gibt es also weiterhin einen starken Abfall von verwertetem Licht bei Gelb-Grün...
Nein, gibt es nicht. Das siehtst Du an den realen Wirkspektren, die so in der Literatur rumgeistern, und die ich oben wiedergegeben habe. Interessant dazu ist auch der zweiteilige Artikel von Shinjii Tazawa, "Effects of Various Radiant Sources on Plant Growth" Part 1 + 2 im JARQ 33.
ZitatWird es also doch benötigt?
Nein, nicht unbedingt. Aber es wird verwertet und zwar mit einer deutlich höheren Ausbeute, als es anhand des reinen Chlorophyll-Absorptionsspektrums zu vermuten wäre.