Grüner Laser

  • Ich kenne Laserpointer in den Farben. Blau, Rot, Grün, Violett, Orange und Weiß.


    Es gibt Laserdioden für die Farben von UV bis Blau und dann wieder von Rot bis IR. Grün hatte man ausgelassen, da zwischen DVD Brenner (Rot) und BlueRay(Blau) man Grün übersprungen hat und die Entwicklungskosten ansonsten einfach zu hoch sind. Also muss man Grün halt per Frequenzverdoppelung herstellen. Somit gibt es auch keine TRUE Laser in Pointern für die Farbe Grün.

    Erstmal kann man Weiß für einen Laserpointer nur durch mischen aus den Grundfarben erzeugen, was ich noch nicht als Pointer gesehen habe. Was ich sehr wohl gesehen habe, waren LED-Pointer.
    Bei der Laserentwicklung kommt es nicht nur auf die DVD-Industrie an! Für Laser-Projektoren hätte man sehr gerne grüne Laserdioden und daran wird auch geforscht. Weitere Farben sind dann für verschiedenste Mess- und Analysegeräte, haben einen kleineren Markt und sind damit teurer, aber nicht uninteressant. Das Entwicklungskosten zu hoch seien, ist Unsinn. Es kommt einerseits auf die Anwendung an, andererseits werden viele der Vorausentwicklungen in Universitäten gemacht. Die Firmen müssen das dann 'nur noch' in die Produktion überführen, wissen aber schon, was herauskommen muss.

  • Nun ich denke Laserlicht sieht deshalb anders als Diodenlicht aus, da es wirklich nur eine Wellenlänge enthält. LEDs haben diese Eigenschaft nicht, sie sind immer Breitbandiger als das Laserlicht.


    Jap stimmt weiße Laser bekommt man momentan nur durch Mischung hin, aber ja auch so einen Laserpointer gibt es. Der hat halt alle drei Farben drin und mischt die anschließend. Kostete auch nur irgendwas im 5 Stelligen Bereich das gute Teil. Die Problematik bei den grünen Laserdioden ist mir gut bekannt. Ich hätte auch viel lieber eine grüne Laserdiode als einen DPSS und sicher werden auch irgendwann welche kommen. Die Frage ist nur, wie groß das Intresse daran ist. Hätte die Unterhaltungsindustrie nicht die Grünen übersprungen könnten wir heute mit sicherheit schon welche haben, nur mit Blau müssten wir dann sehr wahrscheinlich noch warten.

  • Tjaaa, die Unterhaltungsindustrie ist halt auch pragmatisch. Blaue Laserdioden herzustellen scheint wesentlich einfacher zu sein, als grüne. Also wenn man dann welche mit einer kürzeren Wellenlänge braucht als rot, nimmt man halt das, was es gibt und das war nun einmal blau. Aber an Laserprojektoren besteht schon ein ziemlich großes Interesse, weil man sich damit die ganzen Displays/Mikrospiegelarrays und viel Optik sparen kann. Und brillanter werden die Bilder auch noch.

  • Ja, da stimme ich dir zu. Laserprojektion ist eine feine Sache. In Peking soll es ja jetzt das erste Kino mit Laserprojektor geben, in Deutschland kann es noch etwas dauern, erst gilt zu klären, wie sicher das ganze ist. Könnte ja jemand in den Projektor gucken.

  • Wenn es möglich ist, in den Projektor zu gucken, muss sichergestellt sein, dass sich der Strahl immer bewegt und nicht zuuuuu stark ist. Wenn schnell genug gescannt wird, kann man recht große Leistungen tolerieren. Die Sicherheitsschaltungen sind da schon etwas aufwändiger.

  • So komisch das auch klingen mag, aber die Geschwindigkeit ist eigentlich nicht der entscheidene Faktor. Denn wir haben ja einen Laserstrahl, daß heißt die Impulsenergie ist an jeder Stelle des Bildes gleich. Nun kann man zwar die Geschwindigkeit erhöhen, die für flimmerfreies Filmvergnügen schon recht hoch sein müsste, aber um so höher man die Geschwindigkeit stellt, desto öfter wird man auch in der selben Zeit getroffen und die Fläche die wir hier Scannen ist ja fix. Somit bleibt die Energie die man im Mittel aufnimmt immer gleich und da liegt das Problem.

  • Soll es nicht auch bald RGB-Laser-Projektoren für den Massenmarkt geben, die das Bild mit Lissajous--Figuren projizieren?


    Dann müsste ja hier theoretisch die Gesamtleistung aller 3 Laser kleiner als die minimal gefährliche sein (wenn man quasi in einen "weißen" Pixel schaut)?!?

  • Zitat

    Soll es nicht auch bald RGB-Laser-Projektoren für den Massenmarkt geben, die das Bild mit Lissajous--Figuren projizieren?


    Na dann zeig mir doch Angelina mal als eine Funktion überlagerter Sin und Cos Bewegungen.

  • Warum halten die echten grünen nur wenige stunden? überhitzung? schlechte kristallqualität? (degradation) bei welcher leistgn? hängt es von der leustung ab, wie lange die diode hält? wie viel mW schaffen die echten grünen im labor?
    und warum waren die blauen uhrsprüglich so kurzlebig? und wie viele betriesstunden halten die blauen jetzt?


    Marcus

  • Pffff, ich meine, die degradieren. Die Kristallqualität ist bei (In)GaN nicht sonderlich hoch und zu Anfang hat sich auch jeder gewundert, warum man mit so schlechten Kristallen überhaupt Licht erzeugen kann. Die Kristalldefekte vermehren sich im Betrieb und die Art der Störstellen verändert sich. Irgendwann sind's dann doch zu viele, um noch Licht zu emittieren. Bei Lasern kommt noch hinzu, dass der Kristall genau und hoch dotiert werden muss, höher als bei LEDs. Bei grünen LEDs und Laserdioden ist aber mehr Indium im InGaN, und diese Komposition lässt sich wesentlich schlechter dotieren. Außerdem fangen die Dotierstoffatome bei höheren Temperaturen auch an zu wandern, so dass das Dotierprofil nicht erhalten bleibt.
    Wie lange die Dinger jetzt halten und welche Ausgangsleistungen erzielt werden, weiß ich nicht. Im Labor kann man allerdings auch viel machen (Auswahl, Kühlung, Pulsbetrieb...), was im Massenmarkt nicht geht.

  • Also wenn man seine Dioden schön mit nem Pelztierchen kühlt, machen die schon so 2000 bis 3000 Stunden mit. Wobei ich jetzt von mänlichen Diodenlasern rede, also je nach Diode gut 200mW-400mW Ausgangsleistung und "echte" Grüne Diodenlaser gibt es immer noch nicht. Grün gibt es nur als DPSS oder Gaslaser

  • Also wenn man seine Dioden schön mit nem Pelztierchen kühlt, machen die schon so 2000 bis 3000 Stunden mit.

    Wenn man Sie im Bereich von Ptot fährt und sich wundern warum sie nach 100h abrauchen... :whistling:


    Das ist leider Alltag. Normalerweise halten Laserdioden ohne aktive Kühlung locker mal 5000h-20000h aus, wenn man diese im Rahmen der Spezifikationen betreibt.


    Echte grüne Dioden gibt es! Leider im Bereich von ein paar 0,0XXXmW.

  • Versteh' ich nicht. Bestimmte Temperaturen dürfen nicht überschritten werden (je kälter, desto besser), genauso wie bestimmte Stromdichten. Allerdings kann man den Strom auch nicht beliebig runterdrehen, sonst hat man wieder eine LED...

  • Unter dem Schwellstrom arbeitet ein Laser als LED, emittiert also nur spontan. Erst ab einem bestimmten Strom (eigentlich Stromdichte im Halbleiter) gibt es eine Besetzungsinversion der Ladungsträger und damit eine Grundvoraussetzung für den Laserbetrieb. Natürlich ändert sich mit der Temperatur die Resonatorlänge, womit sich auch die Wellenlänge verschiebt (kann man zum Wellenlängentuning benutzen) und wenn es zu kalt ist, wird der Halbleiter zum Isolator (dafür sollte man aber schon mal eine Auswahl flüssiger Gase bereithalten, ... wobei... Stickstoff reicht nicht).
    Außerdem wird es bei abnehmender Temperatur bei Laserdioden mit Fabry-Perot-Resonator (Spiegelflächen) wahrscheinlicher, dass sie genau bei ihrer Bandlückenenergie emittieren, weil die Bandlücke bei niedrigen Temperaturen schärfer definiert ist, als bei hohen. Bei hohen Temperaturen verschiebt sich dadurch die Emissionswellenlänge in Richtung Rot (Bandlückenenergie wird kleiner), was auch gut zur Resonatorverlängerung passt.

  • Jop einmal damit in die Augen, auch als Reflexion und du hast dir ne Stelle der Netzhaut verbrannt. Im Übrigen solltest du mal die Linse putzen, daß ist ja kein Laser bei so einem risen Fleck den der projeziert, aber vorher die Batterien rausnehmen, willst ja nicht versehentlich in die Linse gucken.