Problembeschreibung: Die billigen Werbegeschenkdynamolampen sind an sich eine nette Sache - man pumpt an einem Hebel und die Leds beginnen zu leuchten. Man kann auch umschalten auf Dauerbetrieb. Als ich unlängst eine solche Lampe zerlegt habe, musste ich feststellen, dass keinerlei Ladefunktion enthalten ist. Man kann nur A) pumpen und den Dynamo damit betätigen oder B) auf Batterien(!!) umschalten. Sind die Batterien leer gibt's nur mehr den flackernden Pumpmodus A.
Original Schaltung der Lampe:
Lösung und HowTo:
Anstatt der Batterien kommt nun ein 0.47F Goldcap Kondensator hinein, der soll die Energie sowohl speichern, als auch im Leuchtmodus das Flackern unterdrücken bzw. glätten. Da die LEDs etwa 3,2V Spannung benötigen und der Generator nur etwa 2V liefert, muss eine Spannungsverdopplerschaltung her. Als Dioden hab ich die SB320 genommen, da die einen geringern Spannungsabfall in Durchlassrichtung haben als Standarddioden. Leider hatte ich nur die SB320 und keine kleinere SB - die schaut etwas überdimmensioniert aus, macht aber nix. Die Dioden+Elko Schaltung wirkt als Spannungsverdoppler, wodurch aus den 2V vom Generator etwa 4V Gleichspannung für den Goldcap bzw. die LEDs werden. Strombegrenzungswiderstand ist keiner drin, da selbst nach langen Pumpvorgängen etwa 40mA fließen -> 40mA/3 Leds = 13,3mA pro LED was gut passt.
Das Einzige worauf man etwas achten muss ist, dass der Goldcap nur 5,5V verträgt. In meinem Aufbau wird nach etwa 60 Pumpvorgängen 4,8V erreicht. Für 5,5V muss ich sicher hundertmal hintereinander pumpen, ohne dass die LEDs eingeschaltet sind um dies zu erreichen. Weiters sind die 3V des Generators so und so nur Spitzenwerte im Millisekundenbereich. 2,4V sind schon realistischer, also: 2,4V x 2 (durch die Verdopplerschaltung) = 4,8V also auch von da her eher keine Gefahr dass etwas defekt wird.
Wenn der Goldcap auf 4V geladen wird, was durch etwa 40x pumpen erreicht ist, so dauert es 48Sekunden bis der LEDstrom von 40mA runter auf 2mA fallen. Danach glimmts immer noch, doch wirklich als Taschenlampe kann mans nicht mehr bezeichnen. Jetzt mögen die 40mA etwas wenig anmuten, doch leuchtet die Lampe nicht schlecht. Klar im Vergleich zu einer Batterietaschenlampe mit Stepupwandler und Highpowerlamp kann diese Lampe nicht antreten.
Vorher (rechts) und nach dem Umbau (links):
Das Ganze Ding zerlegt:
Unnötige und störende Plastikteile mit dem Proxxon entfernen: