Nabendynamo gleichgerichtet, wie Spannung stabilisieren?

  • Hallo,
    ich bin endlich dazu gekommen mein Eigenbaulicht am Rad zu montieren. Neben
    ein paar nötigen offensichtlichen Verbesserung (Lichtverteilung,
    Schwingende Halterung) möchte ich gerne das Flackern unterbinden.




    Was für ein Kondensator wäre hier denn geeignet? Und wie müsste der dimensioniert sein?

  • Ich nehme mal an du möchtest die Spannung glätten und nicht stabilisieren, dann sollte für einen normalen Dynamo ein Elko mit63V Spannungsfestigkeit und 500-1000uF reichen.






    Gruß Matze1992

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  • Wie viele LEDs hast Du denn in Reihe geschaltet? Ich habe zum Bleistift grundsätzlich drei ( zwei weiße für vorne und eine rote für hinten ) und optional bei hohen Geschwindigkeiten eine dritte weiße ( insgesamt vier ).


    Bei langsamer Fahrt ( Schrittgeschwindigkeit) flackern die beiden vorderen trotz 1000uF Elko. Ist aber normal. Ganz und gar wirst Du das Flackern wohl nicht wegbekommen.

  • Beim Schieben mit wenigen km/h blitzt es immer hell auf, dann wieder dunkel, man kann also deutlich die einzelnen Hell-Dunkel-Wechsel sehen.


    Beim Fahren ist das Licht dann so ab ~10km/h eigentlich konstant hell, aber es wirkt eben noch unruhig und wenn man nur mit dem Augenwinkeln hinschaut ist es noch stärker, dieses Gefühl verschwindet erst bei Geschwindigkeiten von deutlich über 15km/h. Mag sein, dass ich da empfindlich bin, mich regen auch in vielen Büros und Supermärkten die flackernden Lampen auf.


    Ich habe eine weiße Led vorne und dazu parallel zwei kleine rote Leds, die zapfen aber kaum Strom ab. Dann in Reihe weitere 2 weiße fürs Fernlicht, die ich aber über einen Schalter abkoppeln kann.

  • Was hat die Anzahl der LEDs mit dem Flackern zu tun? Ich dachte das kommt von der geringen Frequenz, die Nabendynamos konstruktiv nun mal haben.


    IIRC hat der Nabendynamo 13 Pole, macht 26 Spannungsspitzen pro Umdrehung nach dem Gleichrichter. Ich habe ein 28" Rad mit 2185mm Umfang.


    1 Umdrehung pro Sekunde macht knapp 8km Flackern mit 26 Hz = sichtbar
    10km/h macht 33 Hz
    bei 15 km/h erreicht man die 50Hz, die man immer noch bemerken kann.


    Edit: Ich werde es morgen zum C gehen und mir den Kondensator besorgen.

  • Was aber auch klar ist:
    Die LED brennt nur einen Bruchteil der jeweiligen Zeit, da die Spannung sinusformig ist und die LED erst nach Erreichen der entsprechenden Spannung "an" ist. Ein "Nachleuchten" - wie bei Glühlampen - gibt's bei der LED nicht.
    Dieses An und Aus kann das Auge noch sehr gut und lange registrieren. Besonders auffällig wird es, wenn sich die Lichtquelle quer zum Auge bewegt, hier ist dann der Strobskopeffekt sehr gut zu bemerken.

  • Zitat

    Was hat die Anzahl der LEDs mit dem Flackern zu tun?

    Genau weiß ich das nicht, aber ich bin bisher davon ausgegangen, dass je mehr LEDs in Reihe geschaltet sind der Dynamo eine höhere Spannung erzeugen muß, damit überhaupt ein Leuchten sichtbar ist. Bisher habe ich mir das so erklärt, dass sich bei langsamer Fahrt ( also z.B. Schieben des Fahrrades) die Spannung ersteinmal "aufbauen" muss und wenn der Stromfluss dann zustande kommt die Spannung ersteinmal wieder einbricht.


    Jedenfalls ist bei mir mit zwei Front-LEDs das Flackern deutlich schneller nicht mehr sichtbar, als mit drei Front-LEDs.


    Aber ich bin da, wie man an den Formulierungen schon merkt, ein absoluter Volllaie.

  • Das ist im Groben so richtig:
    Bei zwei LEDs hat man eine Vf von ca. 6V6 - 6V8. Bei drei LEDs bedarf es dazu ca. 10V, bis es hell wird. Wenn man sich nun die Sinuskurve ansieht und diese Punkte markiert, stellt man leicht fest, dass im ersten Fall die LEDs wesentlich länger brennen (bei gleicher Spannungskurve).
    Dazu kommt noch, dass die Leistung eines Nabendynamos geschwindigkeitsabhängig ist (zumindest bis die vorgeschriebene Drosselschaltung zuschlägt).

  • Bei zwei LEDs hat man eine Vf von ca. 6V6 - 6V8. Bei drei LEDs bedarf es dazu ca. 10V, bis es hell wird. Wenn man sich nun die Sinuskurve ansieht und diese Punkte markiert, stellt man leicht fest, dass im ersten Fall die LEDs wesentlich länger brennen (bei gleicher Spannungskurve).

    Stimmt, daran hatte ich nicht gedacht, auch wenn beim Nabendynamo keine Sinusförmige Spannung vorliegt.
    Aber die Frequenz bleibt gleich (also bis gut über 15km/h im sichtbaren Bereich), unabhängig davon ob 1 oder 3 LEDs angeschlossen sind.

    Zitat

    Dazu kommt noch, dass die Leistung eines Nabendynamos
    geschwindigkeitsabhängig ist (zumindest bis die vorgeschriebene
    Drosselschaltung zuschlägt).

    Was für eine ‚Drossel‘ meinst du? Den Überspannungsschutz, der seit recht kurzer Zeit vorgeschrieben ist? Der ist bei fast allen nicht im Nabendynamo integriert, sondern ein externes Bauteil, das man einfach weglassen kann.


    Ich habe in meiner Grabbelkiste noch einen 2200µF Elko gefunden, den werde ich mal testen, bevor ich für einen einzigen Kondensator in die Stadt fahre.

  • Lötmeister: Evtl. cos-förmig :thumbup:


    nimrod: In dem niederfrequenten Bereich sind die "Pausen" in beiden Fällen so lang, dass sie erkannt werden (können). Da kann man sogar mit den (sehr trägen) Glühlampen feststellen, dass die Beleuchtung flackert.
    Der Kondensator hilft übrigens nur bei gleichgerichteter Spannung.
    Sofern du keinen Gleichrichter hast, hilft er sehr wenig. Dafür wird es die LEDs sehr schnell in Jenseits befördern -> Sperrspannung !

  • So? Was dann?

    Da habe ich was durcheinander geschmissen… ich hatte irgendwie eine Rechteckspannung im Kopf. Mea Culpa.

    @nimrod:Der Kondensator hilft übrigens nur bei gleichgerichteter Spannung.
    Sofern du keinen Gleichrichter hast, hilft er sehr wenig. Dafür wird es die LEDs sehr schnell in Jenseits befördern -> Sperrspannung !

    Wie schon im Threadtitel steht ist die Spannung gleichgerichtet. Auf der Wechselstromseite kann ein Kondensator jedoch auch zur Spannungsüberhöhung erwünscht sein (habe ich (noch) nicht).