Belichten und Ätzen von Platinen

  • Ich kann dir von beiden nichts anbieten, alerdings beim Belichter kann ich dir vlt weiterhalfen.


    Ich hab mich lange Zeit vor gescheut, selbst Platinen zu ätzen weil ich nicht gleich so viel Geld für ein Belichtungsgerät ausgeben wollte.
    Und hab mich Monate mit der Direkt Toner Methode geplagt, die üüüüüberhaupt nicht bei mir funktioniert hat.


    Dann hab ich mich doch mal dran gemacht, einfach ein Belichtungsgerät selbst zu bauen.


    Ist auch total simpel. Ich hab mir einfach 50 UV-Leds bei IhBaeh gekauft, diese dann auf eine Lochrasten Streifenplatine gelötet mit 24V Netzteil und das ganze in so ne schicke Werkzeugbox ausm Baumarkt gebaut. Im Baumarkt direkt noch eine Plexiglasplatte zuschneiden lassen, die perfekt in die Auflage der Box passt und schon war mein Belichter fertig.


    Materialkosten ca 15-20€ wenn man noch ein Netzteil rumliegen hat.


    Ätzen tu ich mit der Plastikschüssel im Wasserbad aufm Herd mit Matriumpersulfat.


    Das ist alle nicht das gelbe vom Ei, für den Einstieg aber durchaus ausreichend.


    Hier noch ein Thread im Mikrocontroller Forum , an dem ich mich orientiert hab.


    Lg


    Ps.: Ahhh.. Lag an dem umlaut in IhBäh und das ich darauf einen Link gelegt habe.
    Da spintn die Software dann.

  • Das mit den UV Leds ist auch nicht das wahre.
    Viel zu teuer, die Belichtungszeit ist auch viel zu lange. :thumbdown:
    Die LEDs lassen schnell an leistung nach. :thumbdown:


    Mein Belichter hat 5€ gekostet. :P
    Belichtungszeit ca 2,5 minuten :thumbup:
    Platinen selbst belichten und ätzen


    Ätzgeräte sind auch recht teuer. Für das was ich mache reicht eine Schale.
    Wenn du viel machen willst, ist eine Ätzanlage nat. eine saubere Sache :thumbup:


    mfg

  • Als Belichter empfehle ich einen Gesichtsbräuner für ein paar Euronen in ein (evt. schon vorhandenes) Gehäuse / Scanner / Kartoffelkiste mit Glasplatte usw.
    Als Luxus kannst Du dir noch einen Timer basteln - Anleitungen sind mehrere im Netz zu finden.
    Kostet Dich maximal 40,- und funktioniert wie ein gekaufter!! (spreche aus Erfahrung)
    Ätzanlage ist Pflicht wenn Du nicht einen Raum zum schmaddeln hast.
    Ich selber ätze in Schalen in einem ollen Kellerraum mit Wasseranschluß.


    Mist - mein Vorschreiber hat seinen Beitrag noch ergänzt. Naja - der Wille zählt.

  • Ich ätze mit Wasserstoffperoxid und Salzsäure - da braucht es kein Belüfter.
    Ansonsten: Ich schätze das diese Belüfter hauptsächlich für das Umwälzen der Ätzflüssigkeit da sind. Beim Schalenätzen kann man statt zu belüften/umzuwälzen auch die Schale vorsichtig schwenken.

  • hm ja... das mit dem Belichter selbst bauen klingt gut! Auf der Arbeit ätzen wir mit Eisen III Chlorid! Was bietet sich denn nun fürn Ätzmittel an, wenn man das mit Schale macht? Und ich hab leider keinen laserdrucker.... kann man das irgendwie anders machen?


    MfG

  • Hi,


    Kleine Sachen mal schnell zwischendurch ätze ich in einem Einmachglas, obwohl ich eine Aetzküvette besitze.



    Ich stelle das Glas vorher etwas ins heisse Wasser, schwenke dann den Print an einem Blumendraht (ohne Cu) in der Brühe. Beste Resultate :thumbup:
    Werde vermutlich in Zukunft wieder mit Eisen-III-Chlorid ätzen, weil es mich ansch.... die Natriumpersulfat-Brühe ist ruckizucki wieder blau und gesättigt :cursing: . Eisen-III-Chlorid ist da wesentlich ergiebiger und ätzt auch bei keiner oder geringer Erwärmung zufriedenstellend. Gasen etc. tuts auch nicht. Gegen evt. Flecken gibt es spezielles Fleckenmittel :whistling:


    MfG Phillux

  • Hi,


    also ich benutze einen Gesichtsbräuner zum Belichten, das geht wunderbar.


    Zum Ätzen verwende ich eigentlich ausschließlich Eisen(III)chlorid, das geht am schnellsten. Jedoch erhält man nicht so eine hohe Auflösung wie mit Persulfat.


    Aber mit Persulfat, dauerts mir zu lang und wenn man nicht auf temperatur ist, gehts gar nicht.



    Wenn du in einer Schale ätzt, kann ich Dir empfehlen, die Platine mit der zu ätzenden Seite nach unten in die Schale zu legen, Auf einer Seite etwas höher legen,


    Sprich du baust ein kleines Gefälle. Dmait sparst du Dir das ständige Schwenken, abunzu sollte man dann doch die Schale kippen um die Lösungen zu vermischen.

  • Ich drucke meine Folien auch nur mit einem Tintenspritzer - klappt gut!
    Aber der Nachteil sei nicht verschwiegen: Die Folien sind total anfällig gegen Feuchtigkeit - also sauber arbeiten oder neue Folie drucken.
    Die Folien die ich benutze kosten ca. 1,- der A4 Bogen -


    Trick zum Folie sparen -
    Layout auf normalem Papier drucken -
    Folie passend zuschneiden -
    mit Tesafilm auf das "normale" Blatt kleben und noch mal drucken.
    Geht 1A


    Entwicklermischung:
    10Gramm Ätznatron auf 1Liter Handwarmes Wasser


    Ätzmischung:
    2 Teile Wasser
    2 Teile 30%tige Salzsäure
    1 Teil 30%tiges Wasserstoffperoxid


    In der Angegebenen Reihenfolge in die Ätzschale geben.


    (für eine 160ziger Platine nehme ich je 0,15l Wasser u. Säure + 0,075l Wasserstoffperoxid - reicht)
    Alles auf Zimmertemperatur
    dauert der Ätzvorgang zu lang dann im Zweiten Versuch noch etwas Wasserstoffperoxid hinzugeben - aber nicht übertreiben, sonst bleibt von den schönen Leiterbahnen nicht viel nach!


    Kleiner Witz am Rand:
    Hatte mir mal ein Komplettätzset gekauft aber nicht benutzt.
    Nun dachte ich irgendwann - schöne kleine Ätzschale, kann ich vieleicht noch etwas Chemie sparen!
    Leider hat sich die Schale beim ersten Ätzen aufgelöst.
    Tolles Ätzset!!


    Wichtig!!!!!
    Schutzausrüstung - wie Brille, Gummischürze, lange Gummihandschuhe (Gummipuppe) sind sehr empfehlenswert :D
    Was sich vieleicht etwas paradox anhört aber auch durchaus seine Berechtigung hat: Ärmel hochkrempeln!
    Warum?
    Ganz einfach -
    Geht mal was daneben merkt man es sofort und das Hemd bleibt heil!


    Auch noch wichtig -
    Auf gute Durchlüftung des Arbeitsraums achten und niemals die Gase der Säure direckt einatmen!
    Bei mir sind IMMER alle Fenster und Türen beim Ätzen auf.
    Zum Abfüllen der Säure halte ich die Luft an oder drehe den Kopf zur Seite.


    Die Säure brennt ganz schön in den Atemwegen


    Genauso stelle ich mir immer einen 5Liter Eimer mit klarem Wasser hin -
    sollte mal was schiefgehen kann man so die Brühe sehr schnell am Körper verdünnen.


    Verbrauchte Chemie sammeln und an der Schadstoffsammelstelle abgeben!!!

  • Schutzausrüstung - wie Brille, Gummischürze, lange Gummihandschuhe (Gummipuppe) sind sehr empfehlenswert


    Ja, diese Methode ist mir bekannt. Aber meiner Meinung nach nicht ungefährlich 8| . Mit Eisen-III-Chlorid riskiere ich höchstens eine Sauerei, mit Natriumpersulfat nicht mal das, aber mit Salzsäure und so Zeugs? Ich würde wegen einer Leiterplatte keine Verätzung eines Körperteils riskieren.


    MfG Phillux

  • Ist nicht falsch was Du einwendest!


    Aber -


    Der Zeitaufwand ist gering und die Ergebnisse sind 1A.


    Man muß halt ruhig und überlegt arbeiten - und rauchen tuts nur wenn man sich die Säure unverdünnt über die Flossen kippt.

  • Also ich ätze nur noch mit Salzsäure, seit Lötmeister mir das empfohlen hat, selbe Mischung wie Du


    ist super, kein Aufheizen, nur in die Schale kippen (ich nehme so nen Kaffee-Messlöffel, 2 davon mit Wasser, 2 HCl, 1 H2O2 für 1-2 Eurokarten), null Aufwand und geht schnell - setze auch ne Schutzbrille auf, aber sonst eher wenig (ja, ich weiß, bin kein Vorbild) Maßnahmen - habe auch schon öfter mal in die Brühe reingelangt, keine Schäden, nicht mal kurzfristig, brennt auch nix oder so...


    direkt die Säure aus der Flasche würde ich mir aber auch nicht drüber schütten, und Fenster mache ich auch alle auf - wobei die Gasentwicklung fast Null ist, wenn man nicht zu viel H2O2 nimmt - das wäre auch so blöd, weil das dann den Fotolack angreift, also zu viel H2O2 macht auch löchrige Layouts....


    und natürlich ziehe ich nicht die neuesten Klamotten an zum ätzen - aber auch keinen Ganzkörpergummi... nur das Spülbecken (ich mache das in der Küche) hat ein paar kleine Flecken bekommen, schon länger mache ich es erst mal mit Wasser voll und Decke die Ränder mit Frischhaltefolie ab, seitdem keine Probleme mehr...


    und das geht halt echt super einfach und schnell - ich habe früher auch erst Eisen-III-Chlorid und dann Natriumpersulfat benutzt, das war immer ein Aufwand, so ne Platine zu machen... als ich dann vor ca. 2 Jahren wieder zum Basteln begonnen habe, habe ich auch lange gehadert mit Platinen wieder selbst machen, aber dank Salzsäure-Methode mache ich nun sogar oft schnell mal ne geätzte Platine, wo ich früher Lochraster genommen hätte... :D


    Vorlagen drucke ich auf Papier mit Kreidestrich aus ("Reyjet") und mache sie dann mit Klarpausspray transparent - ist m.M./Erfahrung nach von der Auflösung/Schärfe her besser als Folie - billiger auch noch (Din A4 ca. 3 Cent), und haltbar... irgendwo in einem der zahlreichen Ätz-Threads habe ich auch schon Fotos von Ausdrucken und Platinen gepostet... da stehen auch 0,1-mm-Linien noch... ;)

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
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  • Und ich hab leider keinen laserdrucker.... kann man das irgendwie anders machen?

    Laserdrucker ist nicht zwingend erforderlich.
    Aber wie schon erwähnt, saubere Hände.
    Die Folie etwas grösser machen damit die Finger nicht unbedingt auf den schwarzen Ausdruck kommen.

    Meint ihr mit Wasserstoffperoxid das 3%ige oder das 30%ige?!

    30%
    mfg

  • Das 30%ige gibt's in der Apotheke - da schauen Sie Dich etwas blöd an, und Du musst nen Zettel unterschreiben und Deine Adresse hinterlassen, weil man damit ja auch Bomben bauen kann... :D


    Hier übrigens noch ein Bild von einem Ausdruck auf dieses Papier (runterscrollen, das erste Bild im Post ist nicht von mir ;)), und hier ein Bild von ner so belichteten und geätzten Platine - teure Folie ist da also echt nicht nötig, und da kann ich auch drauflangen ohne dass was verwischt oder Fingerabdrücke mit belichtet werden o.ä.


    Und hier noch ne chemische Erklärung, wenn das mit den Verhältnissen stimmt, dann enstehen da eben so gut wie keine üblen Gase - aber auf keinen Fall zu viel H2O2 nehmen, weil dann entsteht eben Chlor, das den Fotolack (und in übelster Weise die Atemwege) angreift!


    Also man muss schon wissen was man da macht bei dieser Methode, richtig gemacht ist es sicher, schnell und sauber - wenn man einfach irgendwie das Zeug zusammen schüttet (wichtig hier: immer das Wasser zuerst!) dann *kann's* recht gefährlich werden...

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  • Nur kurz als Ergänzung von mir: ich nehme auch nur noch Salzsäure, weil einfach schnell (Sicherheitvorschriften beachten, ist klar!). Die Vorlage erstelle ich mit Laserdrucker auf einer Folie, deren Bezeichnung mir nicht einfällt (stammt aber auch aus dem Forum hier). Anschließend wird der Ausdruck mit Tonerverdichter bearbeitet, ein Spray, was dafür sorgt, dass der Aufdruck wirklich unduchsichtig wird. Dann spart man sich den ganzen Aufwand mit Übereinanderlegen von 2 Folien.


    Hier übrigens mein "Belichtungsgerät" Luxus-Platinenbelichter

  • Ja, stimmt schon, das Benutzen der Suchfunktion ist etwas ausser Mode gekommen... :D


    Aber 1x im Jahr geht ja noch, da gibt's schon häufiger frequentierte Themen (also ich meine damit immer wieder neue Threads zu eigentlich schon beantworteten Fragen):


    - Wie bastle ich 20 LEDs an's Mofa/In den Fußraum/hinter den Schrank (fast täglich)
    - wie bastle ich einen Doppelblitzer (i.M. mehrmals pro Woche)
    - wie bekommt man sw auf nen µC drauf (1x pro Woche)
    - Wie baue ich ne Taschenlampe/Fahrradlampe mit LEDs? (ca. 1x pro Woche)
    - wie ist das mit LEDs hinter Plexiglas (1x pro Woche - alle 2 Wochen mal)
    - wie baue ich ne RGB-Matrix (ca. alle 2 Wochen)


    usw. ;)


    Turi, den Belichter kannte ich noch nicht, sieht nett aus! :thumbup: - hier ist meiner.. ;) (natürlich nicht selbst gebaut, der gehört mir nicht mal wirklich, ist ne "Dauerleihgabe" von nem Kumpel, der das Basteln aufgegeben hat, weil er beruflich genug mit sowas zu tun hat... :D)

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  • Ich bin mir zwar nicht ganz sicher ob das jetzt hier reinpasst, aber es hat ja schließlich auch was mit Platinen belichten und ätzen zu tun....
    Gibt es eine Möglichkeit sind mehrlagige Platinen selber zu machen? Mir wurde mal erzählt, dass es so Folien gibt, die man wohl ganz normal wie eine normale Platine belichten kann und anschließend mehrere belichtete Folien auf einem Trägermaterial verpresst...?
    Kennt wer die genaue Bezeichnung der Folien, bzw wie man das mit den mehreren Schichten macht?
    Ist das ganze dann auch Reflowofen geeignet (ca. 215°C)?
    Schonmal vielen Dank. :D