Passende LED für Doppel8 Filmtransfer

  • Hallo zusammen,


    ich "bastle" schon seit einiger Zeit an einer Methode, alte Doppel8 Filmstreifen zu digitalisieren. Dazu nutze ich eine Industrie-Kamera die zum richtigen Zeitpunkt getriggert wird um ein Bild zu machen. Mein Filmprojektor wurde entsprechend umgebaut. Das ganze sieht dann wie folgt aus:



    Die original Projektorbeleuchtung wurde bei früheren Versuchen bereits durch eine LED ersetzt, diese ist jedoch zu dunkel - was dazu führt, dass ich die Belichtungszeit verlängern muss um genügend Licht in die Kamera zu bringen. Kurzum: ich brauche mehr Licht!


    Nun zur Frage:

    Ich würde gerne eine stärke LED mit passender Konstantstromquelle einbauen - nur welche?

    Mir ist die CREE XM-L T6 aufgefallen, dazu eine BUCK V2 Konstantstromquelle mit Dimmer. Was meint ihr?


    Wichtig wäre, das das LED Licht nicht flimmert, da sonst Helligkeitsschwankungen bei der Bildaufnahme resultieren. Eine Diffusorscheibe nach der LED ist vorhanden, sodass eine gleichmässige Helligkeit auf der Fläche des Bildfensters sichergestellt ist.


    Alternativ hatte ich mir eine Blitzschaltung überlegt. Also gleichzeitig zum Kamera-Trigger könnte die LED kurz blitzen. Dann bräuchte ich allerdings eine triggerbare Konstantstromquelle. Der Vorteil wäre dann, das die LED nicht dauerhaft leuchten würde, sondern nur während der Bildaufnahmezeit. Die Wärmeentwicklung wäre vermutlich auch geringer.


    Über ein paar Anregungen, welche Bauteile ihr empfehlen könnt, würde ich mich freuen.


    Danke.

  • Um dir zu einer bestimmten LED raten zu können, müssten wir erst mal wissen, was JETZT verbaut ist.

    Es kann bspw. sein, das du möglichst punktförmige Licht brauchst. Oder eine gleichmäßig ausgeleuchtete Fläche. Da wäre ein COB besser. Der nächste Punkt wäre die gewünschte Farbtemperatur.

    3000K entspricht einer Halogenlampe, 4000K ist ein sehr neutrales Licht und 6500K ist Sonne Mittags bei wolkenlosem Himmel.

    Wenn wir wissen, welche LED du brauchst, dann können wir auch Empfehlungen zur Ansteuerung aussprechen.

  • Danke für die Antwort. Aktuell verbaut ist ein Bausatz der Firma Fälker Telecine. Die Firma gibt es leider nicht mehr. Im Schaltplan steht nur 3 Watt LED mit 5500K Farbtemperatur. Die LED ist "vergossen" in einem Metallgehäuse, deshalb kann ich nichts dazu sagen. Datenblatt hab ich keins. Die Entsprechende Spannungsversorgung geschieht über eine kleine Platine, die im Wesentlichen einen Gleichrichter mit einem Schaltregler beinhaltet. Die Leistung der LED sollte Prinzipiell ausreichen, da aktuell etwa 0,3 Watt an Leistung an der LED verbraucht werden (gemessen). Mangels Datenblatt tue ich mir hier jedoch schwer, da ich weder Spannungen noch erlaubte Ströme kenne.


    Die LED sowie die kleine Platine zur Spannungsversorgung direkt vom Projektor Trafo möchte ich komplett entfernen und durch etwas tauschen wovon ich Datenblätter bekommen kann.


    Vermutlich ist es auch egal, ob Neutralweiss mit 4000K oder 6500K. die Kamera hat einen Weißabgleich den ich vor der Aufnahme manuell betätige.


    Ein externes, stabilisiertes Gleichspannungs-Netzteil hab ich auch zur Verfügung. Es muss also nicht zwingend intern im Filmprojektor die Spannung abgegriffen werden.

  • Die zu beleuchtende Bildgröße ist nur 4,9 x 3,6 mm (das Bildfenster). Diese Fläche sollte möglichst gleichmäßig, ohne Helligkeitsunterschiede beleuchtet werden. Aktuell ist deshalb eine Diffusorscheibe vor der LED angebracht. Ist quasi wie Milchglas und erzeugt auf der angegebenen Größe quasi tatsächlich sehr gleichmäßiges Licht.

  • Ok, zumindest kennen wir jetzt schon mal die Farbtemperatur. Kannst du trotzdem mal die LED ausbauen und fotografieren?

    3W kann ein alter Lambertian Emitter sein, wie es sie noch aus China gibt, oder auch was sandkorngroßes, wie eine CREE XP-G

  • Bin jetzt gerade nicht zuhause, habe aber im Internet ein Foto gefunden welches genau meinen Bausatz zeigt mit einem Foto der LED von vorne:



    Es ist nichts zu sehen, da wie schon gesagt, die LED in einem Metallrohr eingeschweißt ist. Von Vorne ist die Diffusorscheibe zu sehen, sonst nichts.


    Folgende Aussage habe ich jedoch in der Bausatz Beschreibung gefunden:


    "Die Projektorbeleuchtung wird durch diese LUMILED-Beleuchtung ersetzt und ergibt das richtige Licht für die direkte Filmabtastung von der Filmebene. Die Lichtfarbe entspricht mit 5500K dem Tageslicht und eignet sich daher für alle Aufnahmekameras."

  • kannst du mal mit einen Messchieber den Durchmesser der Diffusirscheibe bestimmen?

    Hinter dem Diffusor wird eine Einzel-LED sein. Wenn man statt dessen dort ein COB mit passender Lichtaustrittsfläche montiert und schwächer bestromt, sollte das als Ersatz funktionieren.

    Mal beiläufig gefragt, was kostet dieser Bausatz?

    Also entweder COB, was durch geringere Bestromung sogar noch effizienter wird, oder als Diffusor SatinICE und dahinter hier aus dem Shop ein kleines Board mit den Samsung? 301. Das wird dan homogener, als eine Einzel-LED und Effizienzwunder sind die Dinger eh

  • Der Außendurchmesser des Metallrohrs hat 28mm. Die Diffusorscheibe ist da scheinbar reingeklebt und daher etwa 1mm kleiner im Durchmesser.

    Hab gerade entdeckt, das die Teile der ehemaligen Fa. Fälker nun durch eine andere Firma weitervertrieben werden. Da gibt es nun auch den "Nachfolger" meines Bausatzes mit einer 5W LED:


    http://www.ffr-film.de/index.php?page=telecine&language=de


    Der Bausatz kostete damals etwa 150.- EUR. Ist aber schon ein paar Jahre her.

  • 150€ :O


    Ich würde wohl versuchen, so ein High-CRI COB einzubauen: https://www.leds.de/nichia-ntc…-led-5000k-r95-32105.html

    5000K ist nah genug dran, 600Lm wohl 3x so hell wie jetzt, CRI dürfte aber deutlich besser sein und man erspart sich eher die Nacharbeit des Films wegen falschen Farben.


    Die Frage ist halt, welches Equippement du hast, kannst du Strom messen, Lötkolben vorhanden, Werkzeug um die Diffusorscheibe da vorne raus zu hebeln?

    A Christian telling an atheist he is going to Hell is about as scary as a small child telling an adult they wont get any presents from Santa.

    Bin kein RGB-Freund

  • Also Equipment ist alles da was man benötigt: Weller-Lötstation, Oszilloskop, diverse Digital-Multimeter, Labornetzteile usw.


    Mein Problem ist eher die Auswahl der LED uns die passende Konstantstromquelle. Um nicht -zig verschiedene ausprobieren zu müssen wollte ich vorher die Spezialisten fragen ;)


    Mir ist auch noch nicht ganz klar, wie und ob man die LED dann kühlen muss und ob es besser wäre, zu blitzen anstelle die LED dauerhaft leuchten zu lassen. Für blitzen gibt es ja scheinbar spezielle Blitz-Controller für die industrielle Bildverarbeitung. Weil die sehr teuer sind, hab ich versuchshalber auch mal mit einem MOS-FET und einem Arduino experimentiert. Würde als Blitz-controller auch gehen.


    Wie ich die Diffusorscheibe da rausbekomme kann ich auch noch nicht sagen, notfalls muss ich die existierende LED zerstören. Das würde ich allerdings nur ungern machen.

  • Die Sunlike von Seoul wären ebenfalls eine Alternative. 5000K und CRI98.

    https://www.digikey.de/product…ge=1&stock=1&pageSize=500


    Auf welche Weise wird die LED denn vom Projektor syncronisiert? Ist das ein mechanischer Kontakt, oder ein elektrisches Signal, beispielsweise von einem Hall-Sensor?

    In der verlinkten Bausatzbeschreibung steht, das gedimmt werden kann. Welcherart geschieht das? Per PWM, oder analog? Bei bewegten Bildern sagt mir mein Bauchgefühl, eher analog. Von da her ist eine analoge Konstantstromquelle hier vermutlich eher das Mittel der Wahl, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.

    Kühlen mußt du die LED schon, aber da du von 10 oder 20W eines COBs nur einen Bruchteil benötigst, sollte so ein kleines Alu Haltewinkelchen schon fast ausreichen. Ein 20W COB böte außerdem 2 Vorteile: es hat eine größere Lichtaustrittsfläche und ist somit homogener. Außerdem sind für den Impulsbetrieb höhere Ströme möglich.

  • Vielen Dank schonmal soweit. Ich sammle interessiert alle Vorschläge. Viele Begriffe muss ich erst nachlesen da ich mit LEDs und deren Unterschiede nicht viel zu tun hatte bisher.

    Zu deinen Fragen:

    Die LED wird aktuell gar nicht synchronisiert mit dem Projektor. Sie leuchtet einfach vor sich hin wenn der Projektor eingeschaltet wird.
    ich hab an die hauptantriebsachse vom Projektor eine spiegelnde Fläche angebracht um jede Umdrehung mit einer Differenz Lichtschranke erkennen zu können. Das ganze wertet ein Arduino aus um dann die Kamera zu Triggern. Hab dann eine Software für MacOS programmiert, die per Gigabit Ethernet die Frames von der Kamera zu einem Videostream zusammenbaut.


    Die LED lässt sich per Poti dimmen, das ganze geschieht über einen Spannungsregler. Das Poti verändert dabei das Feedback Teilungsverhältnis am Regler was zu Ausgangsspannungen zwischen 2,7 und 3,9 Volt führt.


    Gibt es eine empfehlenswerte Konstantstromquelle oder reicht ein einfacher Vorwiderstand an einer konstanten Spannungsquelle aus?

  • Erst die LED auswählen, dann die Versorgung.

    Für garantierte Flickerfreiheit muss es PWM-freier Konstantstrom sein. Da wird nicht von Dauerbetrieb reden, kann man da auch einen Widerstand verbauen, allerdings kann es dann sein, dass sich die Helligkeit während der Aufnahme minimal verändert, was aber wohl kaum bemerkt werden wird.


    Bei der mini Bildfläche, die es zu beleuchten gilt, kannst du auch ganz auf das bisherige Beleuchtungsmodul ganz verzichten. Da dürfte schon etwas weißes Backpapier o.Ä. genug sein

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    Bin kein RGB-Freund

  • Für eine analoge Konstantstromquelle gab es doch hier eine Schaltung im Forum?

    Meine Spezialität sind eher getaktete KSQs, die ähnlich wie ein Schaltnetzteil funktionieren.

    Die sind zwar sehr effizient und brauchen selbst kaum Kühlung, aber die LED flackert mit der Schaltfequenz und bei Dimmung per PWM kommt noch deren Frequenz dazu. Dem kann man zwar mit einem Kondensator am Ausgang begegnen, allerdings verlangsamt das dann auch das Schalten, wenn man blitzen will. Von daher erachte ich eine analoge Lösung hier als einfacher zu händeln.

  • OK ich hab jetzt folgende Optionen:


    1) Existierende, unbekannte LED mit einem Vorwiderstand am Labornetzteil betreiben und versuchen mehr Licht zu erzeugen. Vermutlich ist es eine LUMILED mit 5500K. Vielleicht finde ich noch Datenblätter einer ähnlichen LUMILED


    2) Neue LED kaufen. Hier macht eine COB am meisten Sinn. Seoul SunLike oder die Nichia gefallen mir, allerdings brauche ich dann eine KSQ. Meine Überlegung ist, zuerst mit Vorwiderstand zu arbeiten um die benötigte Lichtstärke (bzw. den Strom) zu ermitteln, dann eine passende KSQ zu kaufen. Alternativ eine einstellbare KSQ kaufen, nur welche? PWM ist hier nicht nötig, bzw. sogar kontraproduktiv weil das Licht flackert.


    Wie wichtig ist den der CRI Wert? Wenn ich das richtig verstanden hab, gibt der die "Farbtreue" an. Ist das wichtig wenn ich Weißabgleich an der Kamera hab?

    Beide LEDs haben einen hohen CRI, haben aber beide relativ hohe Spannungen über 35V. Wenn CRI nicht so wichtig wäre, wie sieht es mit der Seoul ZC4 (COB) aus? Die hat nur 8,6V Spannung.

  • CRI ist imho wichtiger als Farbtemperatur. Letztere kannst du nämlich wie schon geschrieben über den Weißabgleich abfangen. Fehlende Spektralbereiche bei schlechtem CRI aber nicht.

    Ob nun aber CRI 85 schon zu schlecht ist kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Fotospezis würden vermutlich sagen: ja, klar, es muss mindestens 90 oder 95 sein.


    Dass die verbaute 3W-LED aber nur mit 0,3W läuft, kann ich fast nicht glauben. War die schon immer so "dunkel"? Was hast du denn für ein Gleichspannungs-Netzteil verfügbar?